Von: mk
Bozen – 100 Wohnungen in der Bozner Cagliari-Straße werden beim Projekt Sinfonia energetisch saniert. „Es ist eine Modellbaustelle“, erklärt Landesrat Christian Tommasini. Er hat sich von der Baustelle selbst ein Bild gemacht.
Energie nachhaltig nutzen ist Ziel des Projekts Sinfonia, das mit Landesgeldern und Unterstützung des Staates und der Europäischen Union in Bozen umgesetzt wird. Dabei wird gleich an mehreren veralteten Wohngebäuden gearbeitet.
Ältere Wohngebäude aufwerten
Wohnbau-Landesrat Christian Tommasini hat sich am 16. Oktober auf der Baustelle an der Ecke Cagliari-Straße-Brescia-Straße über den Baufortschritt erkundigt. Dort werden 106 Sozialwohnungen, die vor 40 Jahren gebaut wurden, energetisch saniert, wobei die Bewohner während der Arbeiten in ihren Wohnungen bleiben können. Durch eine Gebäudeerhöhung wurden außerdem zehn neue Wohnungen dazu gebaut.
Vorzeigemodell für geringen Energieverbrauch
Für Landesrat Tommasini ist dies eine „Modellbaustelle, auf der mit innovativer Technik, geschickt angewandt ein Maximum an Energieeinsparung herausgeholt wird und höchste Standards erreicht werden“. In der Tat soll der Energieverbrauch in den Wohnungen von heute 180 Kilowattsunden pro Quadratmeter im Jahr auf 20 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr gesenkt werden. „Die Eingriffe bringen den Mietern, die in das Projekt eingebunden sind, eine Reihe von Vorteilen, nicht zuletzt geringere Energiekosten – aber auch die Umwelt und die Stadt profitiert schlussendlich von weniger Emissionen“, unterstrich der Wohnbaulandesrat.
Eingriff für die Gesellschaft
„Zudem ist das Bereitstellen und Sanieren von Sozialwohnungen ein wichtiger Beitrag der öffentlichen Hand für Menschen mit Zugangsschwierigkeiten am allgemeinen Wohnungsmarkt, der nicht selbstverständlich ist“, unterstrich Landesrat Tommasini und verwies auf den Einsatz des Landes diesen „wichtigen gesellschaftlichen Auftrag“ wahrzunehmen.
Sanierung läuft planmäßig
Dass die Sanierung dieses Gebäude kein Standardeingriff sei, unterstrich auch Gianfranco Minotti, Abteilungsdirektor des Wohnbauinstituts (Wobi), das die Wohnungen führt. Neben Wärmedämmungen an den Außenflächen und an den Balkonen wurde an der Südfassade eine multifunktionale Solaranlage mit einer Gesamtfläche von 250 Quadratmetern eingebaut und eine Photovoltaikanlage mit einer Höchstleistung von 25 Kilowatt. Bei einem Rundgang auf der Baustelle gemeinsam mit Ressortchef Paolo Montagner, WoBi-Direktor Wilhelm Pallfrader, Wohnbauabteilungsdirektor Stefan Walder, Architektin Melitta de Fonzo, den Technikern Massimo Vettori, Sandro Vettori sowie Mitarbeitern konnte sich Tommasini davon überzeugen, dass die Arbeiten planmäßig vorangehen. Im Sommer 2018 soll die Sanierung und architektonische Aufwertung abgeschlossen sein.
Weniger Energieverbrauch für 203 Wohnungen
Über das Projekt Sinfonia werden insgesamt 203 Wohnungen des Wobi energetisch saniert und somit zu Vorzeigemodellen in punkto nachhaltige Energienutzung in Europa gemacht. Nach Fertigstellung der Arbeiten ist eine Beobachtung des energetischen Verbrauches und des Wohnverhaltens der Bewohner für ein Jahr vorgesehen. Diese Phase wird von der Europäischen Akademie Eurac überwacht.