Rechnet sich die Zugverbindung vom Vinschgau in die Schweiz?

Skeptische Eidgenossen

Donnerstag, 10. November 2016 | 12:00 Uhr

Laas – Die Schweizer sind grundsätzlich Zugnarren und wissen, dass sie wie die übrige Welt auch über kurz oder lang noch mehr auf nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen müssen. Doch ausgerechnet bei der Zugverbindung vom Vinschgau aus zögert das Nachbarland. Dies wurde bei der SVP-Bezirksversammlung in Laas deutlich, wie das Tagblatt Dolomiten berichtet.

Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärte, sind die Schweizer vor allem deshalb in Zusammenhang mit dem Tunnelbau sekptisch, weil sie Kaufkraft- und Touristenabfluss befürchten.

Doch der Landeshauptmann hatte auch ein paar gute Nachrichten parat. Bisher habe es geheißen, dass die Schweiz den Großteil der Kosten – in Summe rund 900 Millionen Euro – übernehmen müsse.

Laut Kompatscher sei die EU nun bereit, das Projekt mit bis zu 40 Prozent mitzufinanzieren. Zusätzlich habe Südtirol den Schweizern den Vorschlag gemacht, die Hälfte der verbleibenden Kosten zu übernehmen. Somit müssten die Eidgenossen nur noch mit 330 Millionen Euro an Spesen rechnen.

Noch im November soll es mit der Schweiz zu weiteren Gesprächen kommen.

Der Malser SVP-Gemeindereferent Josef Thurner betonte, dass die Verbindung nicht nur für den Vinschgau, sondern für das ganze Land von größter Bedeutung sei. Dem stimmte auch Kompatscher zu.

Von: mk

Bezirk: Vinschgau