Von: mk
Kaltern – Die Diskussion um die geplanten Speichernbecken in Kaltern reißt nicht ab. Die Initiativgruppe „UNSER WALD“ fordert in einer Aussetzung die Umsetzung von „wirklich umweltverträglichem und nachhaltigem Wassermanagement“ ohne Eingriffe in den Naturwald. Angesichts der Pläne des Bodenverbesserungskonsortiums 2. Grades aus Kaltern (BVK) zur Errichtung von sechs großen Speicherbecken in einem gesunden Buchenwald betont die Initiativgruppe UNSER WALD die negativen Auswirkungen solcher Rodungen auf den Wasserhaushalt und das ökologische Gleichgewicht. „Leider investiert das BVK einen Großteil seiner Ressourcen in die Vermarktung statt in die Optimierung des in vielen Bereichen problematischen Projekts“, so die Initiativgruppe. Einige Aussagen aus der letzten Aussendung des BVK dürften nicht unwidersprochen bleiben. Wörtlich schreibt die Initiativgruppe:
Der beanspruchte Wald gehört der Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte und ist somit Eigentum aller wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger in Kaltern. Er dient der Bevölkerung und zahlreichen Gästen als Erholungsraum und trägt maßgeblich zur Gesundheit bei. Seit Monaten setzen sich viele Freiwillige aus Kaltern und darüber hinaus in ihrer Freizeit für den Erhalt dieses kostbaren Buchenwaldes ein. Die Forderung der Initiativgruppe UNSER WALD ist klar: Speicherbecken für die Landwirtschaft sollten an Standorten außerhalb des Waldes errichtet werden.
Konstruktive Zusammenarbeit wird erschwert
Entgegen der Behauptungen des BVK steht die Initiativgruppe UNSER WALD für eine konstruktive Zusammenarbeit bereit. Es wurden mehrfach die Gemeinderäte und die Mitglieder der Arbeitsgruppe eingeladen, sich vor Ort ein Bild von den betroffenen Standorten zu machen. Leider blieben diese Einladungen oft unbeantwortet oder wurden kurzfristig abgesagt. Auch die Arbeitsgruppe der Gemeinde Kaltern – die grundsätzlich ein sinnvolles Instrument wäre um einen Ausgleich zwischen den Ansprüchen des BVK und den Rechten der Bürgerinnen und Bürger zu schaffen – hat sich bislang nur zu zwei Treffen zusammengefunden, bei denen der Prozess kaum vorankam. Beim zweiten (und bisher letzten) Treffen im Juni hat die Bürgermeisterin den Vorsitz an den Referenten für Landwirtschaft (derzeit auch SBB-Orts-Obmann Kaltern) abgegeben, einen Termin für ein drittes Treffen gab es bisher nicht. Die drei Vertreter unserer Kalterer Vereine (Heimatpflegeverein, Umweltgruppe und AVS-Sektion Kaltern) haben immer vollzählig an den Sitzungen teilgenommen, obwohl weder Tagesordnung, noch Inhalt und Ziel der einzelnen Sitzungen im Voraus kommuniziert wurden und deshalb eine inhaltliche Vorbereitung erschwert wird. In der Arbeitsgruppe wurde (und wird) außerdem auch von den Vertretern der Mehrheitspartei wie vom BVK die fixe Vorstellung vertreten, dass Becken in jedem Fall in UNSEREM WALD gebaut werden müssten, die Frage sei nicht das „ob“, sondern lediglich wie. Bleibt zu sehen wie sich die Sitzungen der Arbeitsgruppe unter der Führung des SBBOrts-Obmannes künftig entwickeln werden. Es besteht die Sorge, dass die Arbeitsgruppe nur dazu dient, Informationen in minimaler und kontrollierter Weise zu verteilen, um den Widerstand in der Bevölkerung zu unterdrücken und dann die Speicherbecken trotz aller Widerstände aus der Bevölkerung wie ursprünglich geplant durchzudrücken.
Aktuell sind 44 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen