Bozen – Die hohe Sieben-Tage-Inzidenz in Südtirol schadet nicht nur der Wirtschaft im Land, sondern auch der Wirkung nach außen.
Seit Montag befindet sich Südtirol wieder im Lockdown. Während in einigen Ortschaften Italiens Skigebiete zaghaft aufsperren, kann man bei uns derzeit davon nur träumen. Unterdessen droht Südtirol ein Image-Desaster als Corona-verseuchter Fleck, der stur am Sonderweg festhält und das Infektionsgeschehen trotzdem in keinster Weise in den Griff kriegt.
Bevölkerung, Wirtschaft und Politik sind dabei eine unselige Allianz eingegangen und haben die Spirale abwärts gemeinsam angekurbelt. Während sich immer wieder Menschenansammlungen vor Bars bildeten, weiter im Hinterzimmer von Almhütten Karten gespielt wurde und sogar Corona-Partys gestiegen sind, hat die Wirtschaft Druck auf die Politik ausgeübt und weitere Lockerungen gefordert.
Die Politik wurde ihrerseits nicht müde, die Situation schön zu reden, und verwies auf die vielen Tests oder die halbvollen Intensivstationen. Dass das Infektionsgeschehen allerdings rasch nach oben schnellen kann, die Kurve dann aber nur langsam abflacht, hat man dabei wohl vergessen. Nun dienen die Mutationen als willkommene Ausrede.
Ein Fehler rächt sich jedoch am meisten: In Regionen, wo das Infektionsgeschehen niedrig ist, funktioniert die Kontaktverfolgung. Bestes Beispiel dafür ist in Italien die Toskana. Südtirol hat das sogenannte „contact tracing“ hingegen aufgegeben. Ein Blick zur rechten Zeit über den Tellerrand hinaus hätte den Verantwortlichen durchaus gutgetan.
Von: mk
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19 Kommentare auf "Spirale abwärts"
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@Kingu des mit de symtome muaß i schun richtigstelln! orbeitnehmer mochn a tests, ba fochorztbesuch im kronkenhaus, kontaktpersonen, ober a privat aus neugirde, de gien olle ohne symthome zum testen!
@Staenkerer kann ich nicht bestätigen, weil du ohne Symptome gar nicht angenommen wirst. Mein Vater hatte womöglich Kontakt und als er damals den Dienstarzt informierte, meinte dieser nur ohne Symptome würde er ihn gar nicht testen. Wenn man Positive so rigoros nachgehen würde, wie hier getan wird, dann müsste bei unserer Zahl von Positiven wahrscheinlich dieselbe Zahl mal 50-80 in Quarantäne sich befinden, weil möglicher Kontakt bestand. Habe auch selbst im ehemaligen Heimatdorf mitbekommen, dass das Saufen nicht eingestellt wurde, da treffen sich 60 Leute auf einer Almhütte, Pandemie oder nicht.
@kingu: na des stimp net….antigentests wearn massn gemocht ohne symptome….z.b.wenn man dofrog, man wor in dor nähe von an infiziertn….i hon deswegn ba do orbat schun 3 gemocht, olm gonz ohne symotome o.ä….
@kingu: noamol na….de konnsch in jedor apotheke mochn, meine tochtor hot in die letztn zwoa wochn 3 gemocht, weilsese unbedingt gebraucht hot
@Kingu also mein sohn kann jetz in de bude freiwillig wöchentlich an test mochn, ohne syntome!
a freundin hot ihn ohne syntome als kontaktperson mochn gemiet, a bekonnter wor a kontaktperson, hottn gwellt mochn, den hobn se nit genummen weil ohne syntome!
allso, es werd a des überoll onderst gehondhobt!
do blickt man nit durch, den richtige lienie isch nit und nirgens erkennbar!
@Kingu kann dir zu 100% zustimmen.
Ich habe schon vielen Bekannten gesagt, schuld sind wir Südtiroler! Nicht die Politik, nicht Widmann, nicht Kompatscher.
Wir sind die Bevölkerung die meint es ist schlau sich in die Bar zu kuscheln!
Disziplin? Weniger als jede andere italienische Region.
“Je mehr Druck ich aufbaue, umso mehr Widerstand erzeuge ich.”
Jesper Juul
Politik kann nichts dafür.
Gehe mit offenen Augen durch die Welt.
Wenn 20 Leute in der Bar aufeinander hocken, kann Kompatscher am wenigsten dafür.
Je mehr lockdown, umso mehr private zusommenkünfte…isch jo logisch, man sig, dass mit lockdown nix bring ausser nöte und existenzsorgn, also holtet man sich a nimma….israel hot iaz in 3tn 6wöchign wirklich hortn lockdown beendet und die zohln sein a net recht oigongen
Du machst deinem Nick wirklich keine Ehre. Diese Argumentation ist ein Schlag ins Gesicht aller Derer, die Angehörige an Corona verloren haben, tagtäglich bei der Arbeit mit dieser Katastrophe konfrontiert werden, mit ihren privaten und betrieblichen Finanzmitteln an der Grenze sind und vorallem !!! alle Diejenigen, die sich zum Schutz Aller !! an die Regelungen halten.
Eines, das haben wir den Italienern gemeinsam, wir sehen immer alles schwarz und scheinen immer alles besser zu wissen. Nach einem langen steilen Anstieg kommt immer der Scheitelpunkt und dann freue ich mich auf eine steile Abfahrt!
@Pacha….mir wäre es lieber, wenn meine Deutung eintreten würde. Nach einer langen Wanderung durch ein enges und düsteres Tal kommt hoffentlich bald wieder eine Möglichkeit für einen Aufstieg ans Sonnenlicht und freie Sicht auf die Schönheiten unserer jeweiligen Heimat.
@Staenkerer..kann dir erst jetzt antworten, weil mein Übersetzungsprogramm so lange gebraucht hat, um deinen Kommentar in verständliches Deutsch zu übertragen. Italienisch hat gar nicht geklappt. Zum Thema, meine Großeltern und Eltern sind ebenfalls Generationen beider !! Weltkriege. Jetzt kannst du dir ausrechnen, ob ich auch schon dunkle Täler durchschritten habe oder doch nur ein Kind der sonnigen Zeiten bin. Bin auf deine Antwort gespannt. Bis demnächst.
Toller Kommentar!