Von: mk
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit hat die aktuellen Daten zur Luftqualität in Nord- und Südtirol miteinander verglichen und fordert „angesichts der besorgniserregenden Messwerte“ ein rasches Einschreiten der Politik. In ganz Tirol sei es im vergangenen Jahr erneut zu erheblichen Schadstoffbelastungen in der Luft gekommen. Insbesondere das gefährliche Reizgas Stickstoffdioxid habe an zahlreichen Messstellen den gesetzlichen Grenzwert deutlich überschritten. Hauptursache dafür sei der ausufernde Lkw-Transitverkehr auf der Autobahn, der unverzüglich eingedämmt werden müsse, erklärt die Bewegung.
Atemwegserkrankungen, Asthma, Bronchitis, Lungenschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Herzinfarkte, Ärzte und Gesundheitsorganisationen seien seit Jahren Alarmsignale und würden auf die schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden durch eine erhöhte Stickstoffdioxidkonzentration in der Luft verweisen.
„Die aktuellen Messwerte geben allen Grund zur Sorge und dulden keinen längeren Aufschub durch die Politik. Spitzenreiter ist die Messstelle Schrambach an der Brennerautobahn, wo der Grenzwert um 107 Prozent überschritten wurde“, erklärt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.
Überschreitungen der Stickstoffdioxid-Grenzwerte:
· Kundl (Nordtirol → Unterinntalautobahn) +40 Prozent
· Vomp (Nordtirol → Unterinntalautobahn) +80 Prozent
· Gärberbach (Nordtirol → Brennerautobnahn) + 43 Prozent
· Neumarkt (Südtirol → Brennerautobahn) + 42 Prozent
· Schrambach (Südtirol → Brennerautobahn) + 107 Prozent
Das giftige Stickstoffdioxid sei nicht sichtbar, aber es sei da und gelange mit jedem Atemzug in unsere Körper, so Knoll.
„Angesichts der Tatsache, dass seit Jänner bereits knapp 70.000 Lkw mehr über den Brenner gedonnert sind, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, muss inzwischen von einer massiven Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung entlang der Autobahn gesprochen werden. Die Luftmessungen zeigen deutlich, dass die Schadstoffbelastungen in der Luft nicht vor der Grenze halt machen und es daher grenzüberschreitender Bemühungen bedarf, um die Menschen in ganz Tirol zu schützen. Vor allem braucht es umgehend wirkungsvolle Maßnahmen, um den Lkw-Verkehr auf die Schiene zu verlagern“, fordert die Bewegung.
Die Süd-Tiroler Freiheit werde bereits diese Woche im Landtag einen Beschlussantrag zur Abstimmung bringen, damit Nord- und Südtirol gemeinsame Maßnahmen gegen den „Transit-Terror“ ergreifen.
Am 18. April organisiert die Süd-Tiroler Freiheit zudem ─ zusammen mit dem Transitforum Austria ─ einen Informationsabend in Trens im Wipptal, um die Bevölkerung umfassend zu informieren.