Von: mk
Bozen – „Damit der Neustart auch im Tourismus gelingen kann, muss sich Süd-Tirol touristisch von Italien abgrenzen und einen gemeinsamen Weg mit Nord- und Ost-Tirol gehen“, erklärt die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle. Sie beruft sich auf einen Beschluss des Dreier-Landtages, wonach die Europaregion Tirol als eigenes Tourismusland vermarktet werden soll.
Südtirol sei vor allem bei deutschen Urlaubern ein beliebtes Ziel. Seitdem das Auswärtige Amt infolge von Covid-19 seine Reisehinweise für Italien verschärft hat und auch von Reisen nach Südtirol abrate, habe die Hotellerie hierzulande mit einer heftigen Stornierungswelle zu kämpfen. Für ein Land, das mehrheitlich vom Tourismus lebt, sei dies eine Katastrophe.
„Die Zahlen der Neuinfektionen in Südtirol sind mittlerweile mit jenen in anderen Regionen Italiens nicht mehr zu vergleichen, weshalb Südtirol gut daran tat, mit dem unlängst verabschiedeten Landesgesetz seinen eigenen Weg zu gehen“, betont Myriam Atz Tammerle. Doch damit ein richtiger Neustart gelingen könne, müsse auch der Tourismus, der sehr stark von der Krise betroffen ist, wieder vorangetrieben werden.
Die geschlossenen Grenzen zwischen Deutschland und Österreich werden bereits am 15. Juni wieder vollständig geöffnet. Die Grenzen zu Italien blieben hingegen weiterhin geschlossen.
Gerade für den Tourismus sei es überlebenswichtig, nicht mit Italien in einen Topf geschmissen zu werden. „Südtirol muss daher so schnell wie möglich touristisch von Italien abgegrenzt werden. Andernfalls drohen hierzulande massive Betriebsschließungen und Arbeitslosigkeit“, sagt Atz Tammerle.
Die Süd-Tiroler Freiheit schlägt deshalb vor, touristisch gemeinsam mit dem Bundesland Tirol neu durchzustarten. „Die Voraussetzung dafür ist aber, dass Südtirol sich touristisch von Italien abgrenzt und Gesundheitskontrollen in Richtung Süden durchführt, damit Südtirol für Gäste aus Deutschland und Österreich als sicheres Land eingestuft wird und infolgedessen die Grenzen zu Südtirol geöffnet werden können. Nur wenn Urlauber ungehindert nach Südtirol einreisen können, ohne nach der Rückreise in Quarantäne gehen zu müssen, kann der Tourismus in Südtirol überleben.