„Öffnung ist verantwortungslos und bewirkt geschlossene Brenner-Grenze“

STF will Einreise von Lombarden nur mit negativem Test erlauben

Samstag, 30. Mai 2020 | 17:11 Uhr

Bozen – Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, bezeichnen die Entscheidung der italienischen Regierung, ab 3. Juni auch die Grenzen zur Lombardei zu öffnen, als verantwortungslos und große Gefahr für Südtirol. In der Lombardei sei die Corona-Pandemie noch immer nicht unter Kontrolle, seit Tagen würden dort die Neuinfektionen sogar wieder deutlich ansteigen. „Wenn aus der Lombardei nun unkontrolliert Menschen nach Südtirol kommen, besteht die große Gefahr einer neuerlichen Einschleppung des Virus nach Südtirol“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit. Dies würde alle Opfer der letzten Wochen zunichtemachen, die Gesundheit unserer Bevölkerung gefährden, den Tourismus sofort wieder abwürgen und auch dazu führen, dass die Brenner-Grenze weiter geschlossen bleibt.

„Wie will man von Österreich die Öffnung der Brenner-Grenze verlangen, wenn Italien derart verantwortungslos handelt und sein Hochrisikogebiet ─ die Lombardei ─ nicht so lange isoliert, bis die Infektionen dort unter Kontrolle gebracht wurden? Österreich wird jetzt erst recht die Grenzen geschlossen halten, um die eigene Bevölkerung vor der Gefahr einer Einschleppung des Virus zu schützen“, meinen Knoll und Atz-Tammerle.

In ganz Österreich gebe es derzeit „nur“ mehr 479 aktive Corona-Fälle. In der Lombardei seien es hingegen noch 22.683 aktive Corona-Fälle. Allein gestern habe es dort eine Zunahme von weiteren 354 Neuinfektionen gegeben.

„Auch gegenüber Deutschland kann sich Südtirol so nicht als sicheres Urlaubsland präsentieren, wenn zeitgleich mit den deutschen Gästen auch Urlauber aus der Lombardei nach Südtirol kommen. Sobald sich die ersten deutschen Gäste in Italien ─ oder noch schlimmer, in Südtirol ─anstecken, können die Hotels alle wieder zusperren. Südtirol wird damit zum Opfer dieser verantwortungslosen Entscheidung der italienischen Regierung“, erklärt die Bewegung.

Südtirol könne sich keine weitere Einschleppung des Corona-Virus aus Italien erlauben. „Es steht nicht nur die Gesundheit und das Leben unserer Bevölkerung auf dem Spiel, sondern auch das Überleben unserer Wirtschaft“, so die Süd-Tiroler Freiheit.

Da das Land die Corona-Maßnahmen des Staates jederzeit selbst verschärfen dürfe, fordern die Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle die Landesregierung auf, sofort alle rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, um eine Einreise von Personen aus Risikogebieten wie der Lombardei nach Südtirol zu verhindern, bzw. diesen nur nach Vorlage eines negativen Corona-Tests den Aufenthalt in Südtirol zu erlauben. „Anhand der Urlaubsbuchungen in den Hotels ließe sich das leicht kontrollieren und umsetzen“, erklärt die Bewegung.

Von: mk

Bezirk: Bozen