Hanfwindeln letzter Schrei

Stoff- statt Wegwerfwindeln: In St. Ulrich gibt es Geld dafür

Donnerstag, 01. März 2018 | 10:08 Uhr

St. Ulrich – Einen etwas ungewöhnlichen Weg beschreitet der Gemeinderat von St. Ulrich. Erst kürzlich wurde ein Beschluss gutgeheißen, der einen finanziellen Anreiz für Familien vorsieht, die waschbare Stoff- anstatt Wegwerfwindeln benutzen.

Ziel sei es, die Anwohner dazu zu bringen, ein günstigeres, umweltfreundlicheres und gesünderes Produkt zu verwenden, heißt es vonseiten des Gemeinderats. Derzeit schaut die Realität vielerorts leider anders aus: Die meisten Familien mit Babys und Kleinkindern nutzen aus Bequemlichkeit vielfach Wegwerfwindeln.

Der Beschluss in St. Ulrich soll zum Umdenken und vielleicht sogar zu einer Änderung des Lebensstils motivieren. Dabei gibt es auch in Sachen Stoffwindeln neue Modetrends. Der letzte Schrei sind Windeln aus Hanf – eine der ältesten Naturfasern, die weltweit verwendet wurden. Überreste von Kleidungsstücken aus Hanf wurden bereits in Gräbern gefunden, die um 8.000 vor Christus entstanden sind.

In der Regel bestehen die neuen Windeln aus 70 Prozent Hanf und 30 Prozent Baumwolle. Für die Familien ist ein Umstieg auf Stoffwindeln auch eine Frage der Kosten. Rechnet man für eine Wegwerfwindel einen Preis von 30 bis 50 Cent, macht das immerhin eine Summe von rund 1.500 Euro aus, bis das Kind das Alter von zwei Jahren erreicht und Windeln nicht mehr braucht.

Für Stoffwindeln geben Familien Experten zufolge hingegen im gleichen Zeitraum nur 450 bis 500 Euro aus.

Von: mk

Bezirk: Salten/Schlern