Von: mk
Kopenhagen – An die tausend Delegierte aus ganz Europa, darunter 15 Ministerinnen und Minister, über 20 Europaabgeordnete sowie viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier, Landtagsabgeordnete, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie 25 Parteivorsitzende grüner Parteien trafen sich am vergangenen Wochenende zum Grünen Kongress in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.
Die Südtiroler Grünen waren mit einer fünfköpfigen Delegation vertreten. Neben dem Co-Vorsitzenden Felix von Wohlgemuth, der Geschäftsführerin Verena Frei, der Schatzmeisterin Erica Fassa und dem Vorstandsmitglied Alex Guglielmo war auch die Gemeinderätin aus Eppan Kathrin Werth nach Kopenhagen gereist.
Grüne und sozial gerechte Lösungen in der Klimakrise, Frauenrechte, europäische Handelspolitik und die Solidarität mit der Bevölkerung in der Ukraine, China und im Iran standen bei den 20 vom Kongress verabschiedeten Resolutionen im Mittelpunkt. Flankierend wurden bei dem dreitägigen Treffen in hochkarätig besetzen Arbeitsgruppen zentrale Themen wie Energiesicherheit, Inflation, Wohnraumbeschaffung und EU-Landwirtschaft behandelt und gemeinsame Lösungsvorschläge erarbeitet.
„Internationale Kongresse sind vor dem Hintergrund der damit verbundenen Co²-Emissionen natürlich immer kritisch zu hinterfragen, doch nicht alle Themenbereiche lassen sich ausschließlich online abarbeiten. So gab es in Kopenhagen beispielsweise auch abseits der offiziellen Programmpunkte einen intensiven Austausch mit den Delegationen der verschiedenen Länder. In den persönlichen Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Deutschland, Österreich und Italien wurde von uns vor allem das drängende Problem des Transitverkehrs auf der Brennerachse angesprochen und auf die Notwendigkeit einer gemeinsamen Verkehrspolitik hingewiesen“, so Felix von Wohlgemuth.
Aber auch Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Energiewirtschaft standen auf der Tagesordnung. Bei der Besichtigung einer Windparkanlage und eines Biomasse-Kraftwerks des Energieunternehmens Ørsted konnte sich die Südtiroler Delegation davon überzeugen, wie die Energiewende effizient gestaltet werden kann. In nur zehn Jahren ist es diesem dänischen Energieversorger gelungen, den Verbrauch von fossilen Energien um 89 Prozent zu verringern und so zum nachhaltigsten Energieunternehmen der Welt sowie Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie zu werden. „Davon profitieren alle: Klima, Bevölkerung und Wirtschaft“, erklären die Grünen.
Schließlich wurden auf dem Kongress, welcher in dieser Form nur alle fünf Jahre stattfindet, auch die Weichen für die Europawahlen im Jahre 2024 gestellt. Die Menschen in der EU verlangen von der Politik zu Recht zu Recht Antworten auf die drängenden ökologischen, aber auch sozialen Herausforderungen der nächsten Jahre. Die Grünen seien bereit, diese Antworten zu liefern und auf der Basis von Rechtsstaatlichkeit, des Europäischen Zusammenhalts und der sozialen Gerechtigkeit diese Herausforderung anzunehmen, erklären die grünen Vertreter Südtirols.