Von: mk
Bozen – Die SVP-Bauernvertreter im Südtiroler Landtag Manfred Vallazza und Franz Locher fordern praktikable Lösungen in Sachen Wolf. Die Sicherheit der Leute und der Nutztiere habe oberste Priorität
Der Wolf treibt wieder sein Unwesen und hat in den vergangenen Tagen erneut zugeschlagen – zum Ärgernis der Bergbauern. Die Bauernvertreter im Landtag, Manfred Vallazza und Franz Locher, kritisieren erneut die Folgen des Wolfs in Südtirol und die Ohnmacht der zuständigen Behörden. Besonders jetzt, wenn die Tiere auf die Alm getrieben worden sind, mehre sich der Unmut der Bergbauern über die Risse. Mit großer Sorge beobachten die Landtagsabgeordneten Manfred Vallazza und Franz Locher die Meldungen der Bauern über Wolfsrisse wie jüngst im Langental in Wolkenstein. Zum Teil werden sie direkt von betroffenen Bauern verständigt.
„Wir brauchen dringend Lösungen zum Schutz der Leute und zum Schutz unserer Tiere auf den Almen“, sagt Landtagsabgeordneter Manfred Vallazza, „so kann es nicht weitergehen. Wölfe schränken das ländliche Leben der Menschen und der Tiere auf den Almen immens ein“.
Weidetiere brauchen Schutz
„Weidetiere sind ein wesentliches Charakteristikum unserer Kulturlandwirtschaft“, so Locher. „Der Wolf hat keine natürlichen Feinde, was für das Weiden von Tieren zum Problem wird. Maßnahmen wie Herdenschutzzäune und Herdenschutzhunde sind keine funktionierende Lösung, das ist uns in der Vergangenheit vermehrt gezeigt worden“, sagt Locher. Es gebe in angrenzenden Staaten Meldungen von durch Wölfen totgebissenen Herdenhunden und haufenweisen Tierrissen, trotz Vorrichtungen wie Schutzumzäunungen. Vallazza hierzu: „Diese Maßnahmen sind auf unseren Almen, aufgrund der landschaftlichen Beschaffenheit, kaum bis gar nicht umsetzbar und können die Risse leider nicht verhindern“. Daten über die Wirkung von Maßnahmen wie den Herdenschutz habe man in den vergangenen Jahren bereits zuhauf gesammelt. Der Alpenraum sei eine sensible Zone in der EU, dieser soll endlich auch von den Behörden als solcher anerkannt und dementsprechend behandelt werden.
Menschen fühlen sich „bedroht“
Zudem müsse in weiterer Folge auch an Menschen, die ihre Freizeit in der Natur und im Wald verbringen und schließlich auch an den Tourismus, gedacht werden. Eine Tourismusdestination wie Südtirol lebe von Freizeitaktivitäten in der Natur. Immer mehr Menschen hätten bei ihren Aktivitäten in der Natur Angst vor Wolfsbegegnungen, eine Angst, die Vallazza zufolge keineswegs unbegründet sei.
Beide fordern länderübergreifend zu agieren und auf allen politischen Ebenen zu intervenieren, um so schnell wie möglich eine praktikable Lösung zu finden.
„Wir müssen gemeinsam alles daran setzen Druck auf die Behörde ISPRA auszuüben, um eine Entnahme zu ermöglichen“, meint Vallazza.