Von: mk
Bozen – Der SVP-Bezirksauschuss Bozen Stadt und Land traf sich letzte Woche mit dem Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der Arbeitnehmer in der SVP, Helmuth Renzler, um über die Entscheidung des Kalterer Gemeinderates, sich nicht am staatlichen SPRAR-Programm zu beteiligen und somit keine Flüchtlinge aufzunehmen, zu diskutieren. „Verantwortung und Menschlichkeit sehen anders aus“, erklären die SVP-Arbeitnehmer.
Der Kritik an der Flüchtlingspolitik der EU oder einzelner Staaten könne man durchaus zustimmen. Angesichts der terroristischen Anschläge in Europa seien auch die zunehmenden Ängste der Bevölkerung verständlich. Ebenso sei es richtig, genau zu beurteilen, wem Asylrechtrecht gewährt werden könne, und wem nicht.
„Uns ist bewusst, dass die Integration von anerkannten, asylberechtigten Migranten kein leichtes Unterfangen ist. Niemals auszublenden ist aber, dass Menschen ihr Leben nur dann riskieren und ihre Familien und Heimat nur dann verlassen, wenn in der Heimat Hoffnung auf keine bessere Zukunft besteht. Das sind keine leichtfertigen Entscheidungen. Nur allzu gerne wird diese Tatsache von der heimischen Bevölkerung immer wieder ausgeblendet und viele Pauschalurteile fallen“, kritisiert der Ausschuss unisono.
Diesen Menschen helfe nicht die Kritik an der Flüchtlingspolitik. Im Gegenteil, eine jede Gemeinde könne entscheiden, ob sie sich der Not dieser Menschen, die vor Krieg und Hungersnot flüchten, verschließen oder sie etwas lindern wolle.
„Wir plädieren dafür, diesen Menschen eine Perspektive zu geben, damit sie ihr eigenes Schicksal wieder in die Hand nehmen können. Ihnen auch nur vorübergehend ein ‚Zuhause‘ zu geben, ist Teil unserer Verantwortung. Auf dieses Verantwortungsgefühl gründet sich jede zivile Gesellschaft“, erklären die Kalterer SVP-Arbeitnehmer im Bezirksauschuss.