Von: Ivd
Brixen – „Das Ende des letzten großen Auwaldes im gesamten Eisacktal ist besiegelt. Morgen steht auf der Tagesordnung der Kommission für Raum und Landschaft der Abteilung 28 lapidar: Entfernen der Kennzeichnung ‚Gebiet mit besonderer landschaftlicher Bedeutung Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet und Wald in Gewerbegebiet‘“, berichten der Landtagsabgeordnete Franz Ploner sowie die Fraktionssprecherin des Team K Brixen Sabine Mahlknecht.
„Das Ganze ist von vornherein eine gemahnte Wiesn, zumal der Antrag des WWF Trentino Südtirol und des Artenschutzzentrums St. Georgen aus dem Jahr 2024 dagegen nicht einmal zur Sprache kommen wird. Ein letztes Refugium für Fauna und Flora in der Industriezone Brixen wird damit schamlos dem Mammon in den Rachen geworfen“, wirft das Team K der Gemeinde Brixen und dem Land vor. „Es ist in keinster Weise nachvollziehbar, dass dieses wertvolle Naturjuwel, das nachweislich als Lebensraum für insgesamt 64 Vogelarten und als Brutstätte und Rastplatz für Zugvögel seit Jahrhunderten dient, einfach zerstört wird. Derartige Entscheidungen spotten jeglichem Nachhaltigkeitskonzept der Marke ‚Pakt für das Südtirol von Morgen’ ebenso wie dem geltenden Landesnaturschutzgesetz aus dem Jahr 2010, Phrasen, die die regierende Mehrheit im Lande bei Bedarf gerne drischt“, so Ploner.
Seit Bekanntwerden der Erweiterungspläne der Firma Progress und damit der Rodung des Auwaldes zwischen der Julius-Durst- und der Alfred-Amonn-Straße in Brixen Süd sind insgesamt vier Gutachten in Auftrag gegeben worden. Unabhängig voneinander heben sie alle den naturalistisch hohen Wert des zweieinhalb Hektar großen Auwaldes hervor. Auch in Anfrage und Stellungnahmen auf Landes- und Gemeindeebene verwies das Team K auf den unschätzbaren Wert dieses Grundstückes und verwies ebenso wie das Team Auwald in Brixen auf Leerstände in der Nähe, die die Firma Progress für Erweiterungszwecke nach Auffassung des Team K gut hätte nutzen können. “Die Stadtverwaltung in Brixen und die Verantwortlichen im Land sehen es leider völlig anders und berauben die Brixnerinnen und Brixner von morgen unwiederbringlich eines kostbaren Habitats für Pflanzen, Bäume und Tiere und eines einzigartigen Naturerlebnisraumes. So viel Kurzsichtigkeit macht mehr als betroffen“, so Franz Ploner und Sabine Mahlknecht vom Team K enttäuscht.
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