Von: luk
Bozen – Laut dem Team K befindet sich der Südtiroler Gesundheitsbetrieb in einer “Dauerkrise”. Seit Jahren mahne das Team K vor den ausufernden Wartezeiten im Gesundheitssystem. Die Situation bei fachärztlichen medizinischen Leistungen sei mittlerweile unhaltbar geworden. “Es ist für die Landesregierung nun die letzte Chance, sich wirklich der Probleme der Südtiroler Bevölkerung konkret anzunehmen. Die Vorschläge in meinem Beschlussantrag, den ich bei der letzten Landtagssitzung dieser Legislatur präsentieren werde, zielen genau darauf ab. Durch einfache organisatorische Maßnahmen soll eine Verkürzung der Wartezeiten erreicht werden”, so Dr. Franz Ploner vom Team K.
“Ein Budget von insgesamt 1,5 Milliarden Euro steht dem Südtiroler Gesundheitssystem im Landeshaushalt jährlich zur Verfügung. Trotzdem befindet sich die Sanität in einer Dauerkrise. Alle Menschen in Südtirol haben das Recht auf eine rechtzeitige, hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung und Behandlung. Die Realität sieht leider anders aus und wird besonders für kranke Menschen zu einer unerträglichen Belastung. Laut der Erhebungen von AGENAS, liegt Südtirol im unteren Drittel der italienischen Provinzen und Regionen, was den vom Staat vorgegebenen medizinischen Leistungskatalog (LEA) betrifft. Die Herausforderungen des demographischen Wandels und die Covid-Krise können nicht als Ausrede gelten, denn in dieser Legislaturperiode und speziell in der Zeit der Interims-Übernahme der Sanität durch den Landeshauptmann, hat sich die Situation der elend langen Wartezeiten zugespitzt”, erläutert Dr. Franz Ploner, langjähriger ärztlicher Leiter des Krankenhauses Sterzing die momentane Situation.
Die Landesregierung werde nun kurz vor Ende der Legislatur zum x-ten Mal mit dem Beschlussantrag des Team K aufgefordert, konkrete und mutige Maßnahmen zu ergreifen. “Dazu gehören die Überarbeitung des starren landesweiten Vormerksystem (CUPP) nach Bezirken, damit eine ortsnahe Versorgung ohne komplizierte Anfahrten für Patienten gewährleistet wird. Ebenso die Anpassung der indirekten Rückvergütung mit Erhöhung der Pauschalen an die konventionierten Einrichtungen und einer Staffelung der Rückvergütung der Beiträge. Ein weiterer Vorschlag sieht private fachärztliche Leistungen vor, wenn im öffentlichen Gesundheitsbezirk eine Zehn-Tages-Frist überschritten wird. Vor allem gilt es aber auch für Basis- und Krankenhausärzten, sowie für das Pflegepersonal, Anreize mit neuen Arbeitsmodellen zu schaffen. Auch müssen die Arztpraxen technologisch aus- und aufgerüstet werden”, so das Team K.
“Ärztinnen und Ärzten soll durch die Ausstattung mit verschiedenen Instrumenten, wie EKG, Spirometrie usw. die Möglichkeit der Vorsorge sowie der Nachbehandlung in der eigenen Praxis gegeben werden. Auch kann der Ausbau der Informationstechnologien wesentlich dazu beitragen, die Wartezeiten zu verringern”, ist Dr. Franz Ploner überzeugt.
Diese Vorschläge hat die Arbeitsgruppe “Sanität” im Team K ausgearbeitet, der folgende Mitglieder angehören: Dr. Franz Ploner, Dr. Barbara Avesani, Dr. Sabine Kiem, Dorothea Kurz, Dr. Martin Lochmann, Dr. Lucia Russo, Dr. Eugen Sleiter und Katia Trevisani.