Von: mk
Bozen – Seit drei Jahren führt die süditalienische Firma Tundo GmbH den Transport und die Begleitung der Schüler mit Behinderung durch. Wie aus einer Antwort auf eine Landtagsanfrage hervorgeht, ist es seit Vertragsbeginn bereits öfter vorgekommen, dass die Löhne verspätet ausbezahlt wurden. Zustände, die nicht länger tragbar sind, wie der freiheitliche Abgeordnete Hannes Zingerle findet.
In den drei Jahren seien sowohl die betroffenen Schüler und deren Elternteile als auch die Angestellten ständig mit Problemen konfrontiert gewesen, bemängeln die Freiheitlichen.
Seitdem das Land Südtirol den Transportdienst von Menschen mit Behinderungen an das süditalienische Unternehmen „Tundo“ vergeben hat, sei die Zusammenarbeit durch permanente Nichteinhaltung von vertraglichen Abmachungen vonseiten des Konzessionärs geprägt. „Wie Landesrat Philipp Achammer eingesteht, wurden Löhne immer wieder verspätet ausbezahlt. Stets werden „banktechnische Gründe“ als Ursache für die Verspätung genannt. Ich frage mich, warum sich die zuständigen Stellen seit Jahren mit diesen Umständen abfinden“, so Zingerle.
Die Gewerkschaften haben für den morgigen Freitag einen Streik bei der Firma Tundo ausgerufen. Neben den verspäteten Auszahlungen der Monatsgehälter wurde laut einem Gewerkschaftsvertreter auch das 13. Gehalt nicht ausbezahlt.
„Wie mir Landesrat Achammer im Antwortschreiben mitgeteilt hat, gibt es keine angemessene Handhabe bei Nichterfüllung von Vereinbarungen, da im Vertrag keine beziehungsweise nur unwirksame Strafen vorgesehen sind. Dabei gebe es genügend Gründe, die für eine Auflösung sprechen. Neben dauerhafter Säumigkeit bei der Auszahlung von Löhnen gibt es auch bei der Organisation des Dienstes große Schwierigkeiten. Gegen die Firma ‚Tundo‘ laufen beispielshalber aktuell Ermittlungen wegen hygienischer Mängel, die aufgrund einer Meldung eines Mitarbeiters bekannt wurden. Gerade die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz ist eine Voraussetzung für ein Unternehmen, das öffentliche Aufträge übernimmt“, so Zingerle.
„In unseren Breitengraden ist es üblich, dass Vereinbarungen eingehalten und Nichteinhaltung sanktioniert wird. Nun mag das in Apulien möglicherweise anders sein. Ein solcher Schlendrian darf aber keinesfalls dauerhaft in Südtirol Einkehr halten. Diejenigen, die solche Verträge aushandeln, gehören zur Rechenschaft gezogen“, so Zingerle abschließend.