Gemeinsam erfolgreich

Überregionale Zusammenarbeit in der Sanität

Freitag, 16. Juni 2017 | 18:44 Uhr

Bozen/Turin – Dank einer Ausschreibung für Heilbehelfe für Diabetiker der Region Piemont, an die sich der Südtiroler Sanitätsbetriebes angeschlossen hat, gelingt es nun jährlich über eine Million Euro einzusparen. Dies ist eine der ersten Formen überregionaler Zusammenarbeit in Italien, zu der sich der Sanitätsbetrieb vor gut einem Jahr entschlossen hat und deren Ergebnis heute in Turin vorgestellt wurde.

In Südtirol gibt es rund 21.000 Diabetiker die einmal oder mehrere Male am Tag anhand von Messgeräten, Stechhilfen, Lanzetten und Einmal-Testtreifen ihren Blutzuckerspiegel überprüfen müssen. Bisher beliefen sich die Kosten pro Teststreifen für den Südtiroler Sanitätsbetrieb auf 0,65 Cent. Dies bedeutete Ausgaben von rund neun Millionen Euro im Dreijahreszeitraum.

Durch eine öffentliche Ausschreibung über die zentrale Einkaufstelle ist es der Region Piemont und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb gelungen, bei gleichbleibender Qualität die Kosten für den Einkauf von Heilbehelfen für Diabetiker stark zu senken.

Bereits 2016 hat sich der Südtiroler Sanitätsbetrieb dazu entschlossen, sich an der Ausschreibung der Region Piemont zu beteiligen. Mit dem Resultat, dass die Kosten pro Teststreifen – einschließlich der Vergütung für die Apotheken – nun auf 0,0896 Euro gesenkt werden konnten. Dies bedeutet Einsparungen in der Höhe von rund 1,1 Millionen pro Jahr und über drei Millionen Euro im Dreijahreszeitraum.

An der Ausschreibung hatten sich elf Unternehmen beteiligt. Aufgrund der Bewertung von Produktqualität und Preis wurde das Angebot der Firma Biochemical Systems International srl mit einer Bewertung von 96 Punkten zum vorteilhaftesten gekürt.

SABES-Generaldirektor Thomas Schael betont, dass diese Art der Zusammenarbeit beim Einkauf von Heilbehelfen zukunftsweisend sein könnte: „Wenn alle Regionen Italiens die gleichen Maßstäbe anwenden würden, wie es die Region Piemont und der Südtiroler Sanitätsbetrieb bei dieser Ausschreibung getan haben, wären für das gesamte Gesundheitssystem Italiens Einsparungen in der Höhe von 200 Millionen Euro möglich. Als Verantwortlicher für den Südtiroler Sanitätsbetrieb freut mich besonders, dass die erzielten Einsparungen bei gleichbleibender Qualität der Produkte möglich waren.“

Die Arbeitsgruppe des Südtiroler Sanitätsbetriebes für dieses Projekt wurde vom Direktor der Abteilung für Krankenhausbetreuung, Luca Armanaschi, sowie von der Referentin für territoriale pharmazeutische Versorgung, Katia Sangermano, geleitet und koordiniert.

Von: mk

Bezirk: Bozen