Bezeichnungen pflanzlicher Produkte

Unterberger kritisiert EU-Entscheidung

Mittwoch, 08. Oktober 2025 | 17:00 Uhr

Von: luk

Rom – Die Südtiroler Senatorin Julia Unterberger (SVP) hat die Entscheidung des Europäischen Parlaments kritisiert, wonach Begriffe wie „Burger“ oder „Wurst“ künftig nicht mehr für pflanzliche Produkte verwendet werden dürfen. Die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat bezeichnete die Maßnahme als „Schritt in die falsche Richtung“.

Unterberger verwies auf den jüngsten Bericht der EAT-Lancet-Kommission, dem zufolge die weltweite Nahrungsmittelproduktion rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursacht – ein großer Teil davon durch die Fleischproduktion. „Anstatt den Konsum pflanzlicher Produkte zu fördern, werden Unternehmen dieser Branche behindert“, so die Senatorin. Sie müssten Verpackungen, Werbestrategien und bürokratische Abläufe aufwendig anpassen.

Zudem betonte Unterberger, dass Konsumentinnen und Konsumenten sehr wohl zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten unterscheiden könnten. Wichtiger seien klare Angaben zu Inhaltsstoffen und Herkunft. Kritik übte sie auch an der Fleischindustrie, die in diesen Punkten oft weniger Transparenz zeige.

Immer mehr Menschen reduzierten ihren Fleischkonsum aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen, um Tierleid zu vermeiden, erklärte Unterberger. Verbote wie dieses schützten die Fleischbranche nicht, sondern behinderten Innovationen.

Sie begrüßte, dass der Südtiroler EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann (SVP) gegen die Regelung gestimmt hat. Nun hoffe sie, dass die Mitgliedstaaten im endgültigen Beschluss Umwelt- und Tierschutz stärker berücksichtigen und die Produktion pflanzlicher Lebensmittel fördern.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 27 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen