"Es ist nicht nachvollziehbar"

Unterberger kritisiert Vorstoß zur Abschaffung des Verbots sexistischer Werbung

Mittwoch, 08. Oktober 2025 | 15:17 Uhr

Von: luk

Rom – Die Südtiroler Senatorin Julia Unterberger (SVP) hat den Vorschlag der Fratelli d’Italia scharf kritisiert, das Verbot sexistischer, homophober und diskriminierender Werbeinhalte im öffentlichen Raum abzuschaffen.

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Fratelli d’Italia vorschlagen, das Verbot sexistischer, homophober und allgemein diskriminierender Werbeinhalte auf Straßen abzuschaffen“, erklärte Unterberger, Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, in einer Aussendung.

Der entsprechende Änderungsantrag zum Wettbewerbsgesetz, der derzeit im Industrie- und Agrarausschuss behandelt wird, sieht vor, eine Bestimmung zu streichen, die in der vergangenen Legislatur eingeführt wurde. Diese Regelung soll unter anderem verhindern, dass der weibliche Körper kommerzialisiert oder Frauen in der Werbung als Sexualobjekte dargestellt werden.

Unterberger erinnerte an frühere Fälle fragwürdiger Werbung – etwa an Kampagnen, bei denen weibliche Körper zur Bewerbung von Schmiermitteln oder Fleischprodukten genutzt wurden. Solche Botschaften, so die Senatorin, würden stereotype Rollenbilder verstärken und damit geschlechtsspezifische Ungleichheit und Gewalt begünstigen.

Mit Blick auf jüngste Debatten über frauenfeindliche Onlineplattformen wie „Phica“ und „Tua Moglie“ warf Unterberger der Regierungspartei vor, ihre Empörung darüber nicht ernst gemeint zu haben. „Wer gegen eine frauenfeindliche Kultur ankämpfen will, darf solche Vorschriften nicht abschaffen – im Gegenteil, sie müssten sogar noch verschärft werden“, so die Senatorin abschließend.

Bezirk: Bozen

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