Peinliche Äußerung bei TV-Auftritt

Unterberger und Schullian halten La Russas Vorurteile für inakzeptabel

Dienstag, 21. Februar 2023 | 15:03 Uhr

Rom – Senatspräsident Ignazio La Russa hat mit homophoben Äußerungen für Aufsehen und Empörung gesorgt. Die Opposition, Homosexuellenverbände, Vertreter der Zivilgesellschaft, aber auch die SVP-Parlamentarier Julia Unterberger und Manfred Schullian gehen auf die Barrikaden.

„Ein schwuler Sohn? Das würde mir leid tun. Eine heterosexuelle Person wie ich wünscht sich, dass der Sohn ihr gleicht. Das wäre dasselbe, wenn er Fan vom AC Mailand würde“, erklärte La Russa während einer Fernsehsendung. Als Senatspräsident bekleidet der Politiker von Fratelli d’Italia das zweithöchste Amt im Staat.

Solche Aussagen seien nicht akzeptabel, finden die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberber, und der Vorsitzende der Gemischten Fraktion in der Abgeordnetenkammer, Manfred Schullian.

“Leider ist La Russa bekannt für Äußerungen, die seiner Rolle als Senatspräsident nicht gerecht werden. Diesmal greift er tief in die Mottenkiste der männlich-chauvinistischen und homophoben Kultur, wonach ein Homosexueller eine Schande für die Familie und insbesondere für den Vater ist, weil er nicht in der Lage war, seine eigene vermeintliche Männlichkeit auf seinen Sohn zu übertragen”, betonen Unterberger und Schullian in einer Mitteilung.

Es sei eine Vorstellung, die die schlimmsten Vorurteile verstärkt, und eigentlich nur Mitleid verdienen würde. “Das Problem ist, dass es der Vertreter des zweithöchsten Amtes des Staates ist, der diese Vorurteile schürt. Das ist mit einer modernen Demokratie nicht vereinbar”, betonen Unterberger und Schullian.

Von: mk

Bezirk: Bozen