Von: luk
Meran – Julia Unterberger, SVP-Kandidatin im Wahlkreis Meran, weist die Kritik der rechten deutschen Oppositionsparteien am Wahlaufruf von Bischof Ivo Muser zurück. „Auch einem Bischof steht eine politische Meinung zu“, ist Unterberger überzeugt und dass ein Bischof zu einer bewussten Wahl aufruft, sei allemal ein größerer Segen für die Demokratie als Parteien, die sich aus Angst zu verlieren überhaupt nicht an der Wahl beteiligen.
„Es ist bemerkenswert, dass sich gerade die rechte deutsche Opposition über die angebliche Einmischung des Bischofs in die Politik aufregt“, zeigt sich die SVP-Kandidatin Julia Unterberger verwundert. “Dieselben Damen und Herren, die für christliche Symbole im gesamten öffentlichen Raum kämpfen und nicht müde werden, den Untergang des christlichen Abendlandes durch den Einfluss anderer Kulturen heraufzubeschwören, mokieren sich plötzlich darüber”, so Unterberger, “dass der Bischof zu einer bewussten Wahl aufruft. Dabei ist es legitim und nachvollziehbar”, so Julia Unterberger, “dass ein Bischof dazu aufruft, die Parteien zu wählen, deren Programm sich an christlichen Werten orientiert.”
Als überzeugte Laizistin stellt Julia Unterberger klar: „Auch dem Herrn Bischof steht eine politische Meinung zu und er hat sich dabei weder ins politische Tagesgeschehen eingemischt, noch eine bestimmte Partei benannt. Dass die deutschen Oppositionsparteien seine Aussagen trotzdem als Wahlhilfe für die SVP brandmarken, kann nur als Kompliment für die Südtiroler Volkspartei aufgefasst werden. Für mich ist es offenkundig, dass die deutsche Opposition der Südtiroler Volkspartei zugesteht, die Partei zu sein, die für Solidarität mit den Schwächeren, für ein friedliches Zusammenleben und für eine nachhaltige Wirtschaft steht. Ebenso offenbart die Kritik der deutschen Oppositionsparteien, dass unterm Edelweiss sachliche Argumente Vorrang haben und nicht eine Politik der großen Parolen und leeren Versprechen”, so Unterberger.
“Gleichzeitig entlarven sich die rechten Oppositionsparteien selbst: ihr moderner Kreuzzug für christliche Symbole ist nichts anderes als inhaltsleerer Missbrauch derselben mit dem Ziel der Ausgrenzung anderer Religionen und Kulturen.”
“Wenn eine Julia Unterberger die Kirche verteidigt, hat die Kirche ein Problem”
„Wenn eine Julia Unterberger die katholische Kirche verteidigt, dann haben Kirche und Bischof ein Problem“, so der Landtagsageordnete Andreas Pöder (BügerUnion).
„Unterbergers Wertehaltung zum Leben, zur Abtreibung, zur Familienpolitik, zur Sonntagsöffnung, zur Religion, zum Islam steht gegen alles steht, für was die katholische Kirche je gestanden ist und heute noch steht“, so Pöder. „Überdies ist es geradezu erstaunlich, wie hauptsächlich linke Kräfte plötzlich den Südtiroler Bischof ob seiner politischen Äußerungen verteidigen und Kirchenkritik regelrecht unterbinden.“
Pöder bezeichnet Unterberger als „advocata diaboli“, die sich plötzlich im Wahlkampf noch schnell den Segen der Kirchenführung holen will.
„Erbärmlichere und scheinheiligere Anbiederung als jene Julia Unterbergers an die Kirchenführung eine Woche vor den Parlamentswahlen habe ich kaum einmal gesehen“, so Pöder.
Der Abgeordnete der BürgerUnion verteidigt das Recht auf Kritik an den politischen Aussagen des Bischofs: „Ich bin kein Schaf und kusche auch vor dem Hirtenstab des Bischofs nicht. Ich respektiere und schätze die Arbeit der vielen Geistlichen und Seelsorger und der vielen Kirchen— Laien und ehrenamtlichen in der Kirche. Aber wenn der Bischof seine Nase in die Politik steckt, muss er auch damit rechnen, eins drauf zu bekommen. Er äußert eine parteiische Meinung und darauf darf man als politisch denkender Mensch antworten.“