Ein Afghane schoss auf zwei Nationalgardisten in Washington

USA prüfen “Green Cards” aus “problematischen Ländern”

Donnerstag, 27. November 2025 | 22:52 Uhr

Von: APA/dpa

Nach den Schüssen auf zwei Nationalgardisten in Washington wollen die USA Inhaber sogenannter “Green Cards” aus bestimmten Ländern unter die Lupe nehmen. Auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump habe er eine “gründliche und umfassende Überprüfung aller Green Cards aller Ausländer aus allen problematischen Ländern” angeordnet, schrieb der Leiter der US-Einwanderungsbehörde USCIS auf X. Joseph Edlow äußerte sich zunächst nicht dazu, welche Länder damit in den Fokus rückten.

Auf CNN-Nachfrage teilte die Behörde mit, es handle sich um 19 Länder, die bereits in einem Präsidentenerlass aufgelistet gewesen seien, darunter Afghanistan, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen, Burundi, Kuba und Venezuela. Eine “Green Card” erlaubt es ausländischen Staatsangehörigen, sich dauerhaft in den USA aufzuhalten und zu arbeiten.

Am Vortag hatte die Einwanderungsbehörde bekanntgegeben, die Bearbeitung sämtlicher Einwanderungsanträge afghanischer Staatsangehöriger bis auf Weiteres auszusetzen. Weil es sich bei dem mutmaßlichen Täter laut Behörden um einen 29 Jahre alten Afghanen handelt, kündigte Trump zudem Überprüfungen aller Menschen aus Afghanistan an, die unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden in die USA gekommen waren.

Am Mittwochnachmittag Ortszeit hatte der Schütze nahe dem Weißen Haus vor einer U-Bahnhaltestelle das Feuer auf zwei Nationalgardisten eröffnet und sie dabei Behördenangaben zufolge lebensgefährlich verletzt. Die 20 Jahre alte Frau und der 24-jährige Mann befinden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Krankenhaus weiter in kritischem Zustand. Trump stufte den Vorfall als “Akt des Terrors” ein.

Mutmaßlicher Schütze von Washington unauffällig

Der mutmaßliche Schütze, der zwei Mitglieder der Nationalgarde lebensgefährlich verletzt haben soll, ist Medienberichten zufolge bei früheren Überprüfungen nicht auffällig in Erscheinung getreten. Weder während der Zusammenarbeit mit dem US-Auslandsgeheimdienst CIA im Jahr 2011 noch bei seiner Einreise in die Vereinigten Staaten zehn Jahre später seien Verbindungen zwischen dem Afghanen und Terrororganisationen festgestellt worden. “Er war bei allen Kontrollen unauffällig”, zitierten der Sender CNN und eine Reporterin von Fox News eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Demnach hatte der heute 29 Jahre alte Mann ungefähr 2011 eine Zusammenarbeit mit der CIA begonnen. Die Behörde habe dabei eigene Überprüfungen durchgeführt. Die US-Behörde für Terrorbekämpfung NCTC (National Counterterrorism Center) habe den Mann zudem bei seiner Einreise in die USA 2021 unter die Lupe genommen. “Auch damals war er unauffällig und wies keinerlei Verbindungen zu Terrororganisationen auf”, hieß es in den Berichten weiter.

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