Kommentar

Verstautes Transitproblem

Dienstag, 07. November 2017 | 10:00 Uhr

Bozen – Am Allerseelentag hatte es in Südtirol einen Lkw-Rückstau von rund 100 Kilometern gegeben. Grund dafür war die Lkw-Blockabfertigung in Tirol.

Laut Regelung durften ab 9.00 Uhr sowohl am Brenner als auch bei Kufstein nur noch zwischen 250 und 300 Lkw pro Stunde passieren.

Während die Südtiroler Frächter verärgert reagieren und sogar mit einer Klage drohen, will die bayrische CSU die EU einschalten.

Tirol selbst sieht sich hingegen im Recht. Das Tropfenzählsystem an bestimmten Tagen sei durch zwei wichtige Gründe gerechtfertigt: einerseits durch die Erfordernis, die Autobahn funktionsfähig zu halten, andererseits durch den Schutz der Umwelt und der Gesundheit der der Autobahn-Anrainer.

Ist die Haltung Tirols egoistisch, weil das Transitproblem auf die umliegenden Regionen abgewälzt wird? Oder sind die Nachbarregionen ihrerseits zu langsam und unternehmen zu wenig zum Schutz vor Lärm und Schadstoffen entlang der Autobahn?

Langfristig ist es auf alle Fälle sicher zielführender, gemeinsam grenzüberschreitende Maßnahmen zu treffen – vor allem, so lange der Brennerbasistunnel noch nicht fertiggestellt ist.

Von: mk

Bezirk: Bozen