Von: mk
Bozen – Auch Südtirols Freiheitliche reagieren mit Unverständnis auf das gegen die Kärntner Slowenen gerichtete Posting der jungen FPÖ-Kärnten, die dazu aufgerufen hatte die „Slowenisierung Kärntens zu stoppen“. „Ein solcher Sager muss von jedem, dem Volksgruppen- und Minderheitenschutz in Europa am Herzen liegen, abgelehnt werden. Er ist nicht nur deplatziert, sondern wer die Situation in Kärnten kennt, auch völlig aus der Luft gegriffen“, so die freiheitliche Parteiobfrau Sabine Zoderer.
„Wir Südtiroler wissen nur zu gut, wie schwer solche Attacken seitens der Mehrheitsbevölkerung gegenüber autochtonen Volksgruppen wiegen und wie sehr sie das Zusammenleben der Volksgruppen in der eigenen Heimat vergiften können“, betonen die Freiheitlichen.
„Warum sich die FPÖ bisher gegenüber den per Verfassung anerkannten Volksgruppen auf dem eigenen Staatsgebiet für nicht minder effiziente Rechte und proaktiv für den Schutz der Volksgruppen stark gemacht hat, bleibt angesichts des vorbildlichen Engagements für uns ladinisch- und deutschsprachige Südtiroler nur schwerlich zu verstehen. Wem Südtirol und sein Minderheitenschutz politisch ein echtes Herzensanliegen ist, dem muss auch der Schutz der Kärntner Slowenen und der anderen fünf anerkannten Volksgruppen in Österreich ein Herzensanliegen sein“, ist Obfrau Sabine Zoderer überzeugt.
Ebenso weisen die Freiheitlichen die Aussagen von SVP-Obmann Philipp Achammer entschieden zurück, welche sie als „oberlehrerhaften und billigen Start in den Südtiroler Wahlkampf“ bezeichnen. „Es geht nicht an, dass wir uns in Südtirol für jeden Schmarrn, den die FPÖ verzapft, rechtfertigen müssen“, so Sabine Zoderer, die Achammer an seinen Freund Sebastian Kurz erinnert: Achammers SVP müsse sich auch nicht für „Super-Bastis Spendenaffären oder korrupte Triebe der ÖVP“ verantwortlich zeichnen.
„Zugleich laden wir die FPÖ und alle anderen österreichischen Parteien ein, uns Südtiroler weiterhin beim Ausbau unserer Selbstverwaltung zu unterstützen. Je souveräner und eigenständiger der institutionelle Rahmen Südtirols wird, desto mehr kann das Denken in Mehrheit und Minderheit in unserer Heimat überwunden werden und Südtirol mit seinen drei Volksgruppen seine Brückenfunktion zwischen dem italienischen Kulturraum im Süden und dem deutschsprachigen Kulturraum im Norden wahrnehmen“, schließt F-Obfrau Sabine Zoderer.