Dello Sbarbas Rundumschlag gegen rechts

„Wie Trump, Le Pen und Petry“

Dienstag, 07. Februar 2017 | 17:31 Uhr

Bozen – Von Männern, die Frauen hassen – und Bürgermeister – schreibt der grüne Landtagsabgeordnete Riccardo Dello Sbarba auf Facebook. Dabei bezieht er sich eigentlich auf zwei Ereignisse: Einerseits nimmt er Stellung zur Aktion der Süd-Tiroler Freiheit im Bozner Rathaus, andererseits verurteilt er die verbalen Attacken auf seine Fraktionskollegin Brigitte Foppa.

Während er im Fall von Foppa von „medialer Aggression“ spricht, vergleicht er die Aktion der Süd-Tiroler Freiheit mit der eines „politischen Schlägertrupps“. Für Dello Sbarba sind beide Vorfälle ein Anzeichen, dass die neue Rechte auch in Südtirol angekommen sei. Angeregt durch die Erfolge von Donald Trump, Marine Le Pen, Frauke Petry und anderen würden die Betroffenen versuchen, denselben Stil nach Südtirol zu „importieren“, und auf ähnliche Triumphe hoffen.

Dello Sbarba warnt vor einer „schlimmen“ Zukunft auf Facebook: „Ein vergiftetes Klima, ein Niedergang der politischen Streitkultur, Angriffe auf Einzelpersonen und bei uns in Südtirol auch die Wiederkehr des Kampfs zwischen den Sprachgruppen.

„Es wird mir übel, wenn ich an die kommenden zwei Jahre bis zu den Landtagswahlen denke, die ihr Ziel sind“, meint Dello Sbarba. Aus diesem Grund empfinde er Bewunderung für all jene Personen, die Rede und Antwort stehen, die sich nicht einschüchtern und verbiegen lassen, die Widerstand leisten und mit ihrem Gesicht für eine Sache einstehen.

Abschließend bedankt er sich bei Brigitte Foppa und dem Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi. „Lassen wir mutige Personen nicht allein“, schreibt Dello Sbarba auf Facebook.

 

UOMINI CHE ODIANO LE DONNE (E I SINDACI).L'aggressione mediatica contro Brigitte Foppa e l'aggressione squadrista…

Posted by Riccardo Dello Sbarba on Monday, February 6, 2017

 

Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair reagiert auf den Facebook-Beitrag mit scharfer Kritik. „Das, was Riccardo Dello Sbarba veranstaltet, ist Linkspopulismus in Reinkultur. Anstatt verschiedene Geschehnisse differenziert aufzuarbeiten, werden diese willkürlich miteinander verkittet, aus dem Kontext gerissen und im Sinne eines linken Gut-Böse-Schemas verklärt“, erklärt Mair. Dieses „Getue“ widerspreche jedem politischen Niveau und jedem intellektuellen Anspruch.

Die Aktion der Süd-Tiroler Freiheit selbst bezeichnet Mair zwar als „nicht dienlich“, „teilweise peinlich und für die Freiheitsbestrebung kontraproduktiv“. Es könne aber wohl nur Dello Sbarba selbst sagen, mit welcher Berechtigung er die Aktion einer Bewegung, die beste Kontakte zu internationalen Minderheitenbewegungen hat, die dem linken Parteispektrum angehören, in Zusammenhang mit Trump, der AfD und Le Pen sehen will, meint Mair. Dahinter stehe wohl „pure Panik“ von Links- und Grünbewegungen, die in ganz Europa Situationen zu verantworten hätten, die diesen Kontinent vor unüberwindliche Probleme stellen würden, so die Freiheitliche.

„Brigitte Foppas Sager mit dem Kreuz entspricht trotz des anschließenden rhetorischen Rückzuges eindeutig der grünen Ideologie, die auf einem marxistisch bedingten Atheismus gründet, der letztlich immer gegen das christliche Abendland gerichtet ist. Fakt ist und bleibt, dass Europa auf dem Christentum baut“, fügt Mair hinzu.

Von: mk

Bezirk: Bozen