Fall in Passeiertal

Wohnbauzone im landwirtschaftlichem Grün: Pöder will mehr wissen

Dienstag, 03. April 2018 | 15:30 Uhr

 

St. Leonhard in Passeier – Neben der Handwerkerzone Schweinsteg in St. Leonhard in Passeier soll nach dem Willen der Gemeindeverwaltung in einer bisherigen Muren-Gefahrenzone neben der Passer dazu noch in einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche eine neue Wohnbauzone errichtet werden. Laut dem Landtagsabgeordneten Andreas Pöder (BürgerUnion), der sich bei einem Lokalaugenschein über das Vorhaben informiert hatte, will man diese Wohnbauzone noch schnell vor der Genehmigung und dem Inkrafttreten des neuen Landesraumordnungsgesetzes durchboxen.

“Offenbar gibt es für die 40 Prozent frei zu verbauende Fläche bereits zahlungskräftige Interessenten, während sich das Interesse für die konventionierten Wohnbauflächen in Grenzen hält”, so Pöder. “Was jedoch erstaunt, ist der Umstand, dass die Zone, die in Bezug auf die Sicherheit für Wohnbauzwecke nicht geeignet ist, sowohl von Gemeinde- als auch Landesstellen als unbedenklich und für den Wohnbau geeignet angesehen wird. Klammheimlich werden offenbar  bei zuständigen Stellen die Bedenken ausgeräumt.”

“Der nahegelegene Hang Greinwald Muren ist eine Gefahrenzone. Die Schweinsteger Brücke wurde deshalb auch als mobile Brücke errichtet. Kritisch ist auch die Nähe zur Passer, sowie zum Hütter-Tal. Die Gasleitung ins Passeiertal musste aufgrund des Gefahrenpotentials im Jahr 2001 auf Grund negativer Gutachten der Geologen mit grossem Aufwand vom Passerdammweg in die Strasse nach Sehweinsteg und auf die Rechte Talseite verlegt werden. Offenbar gilt dieses Gefahrenpotential jetzt für eine Wohnbauzone nicht mehr. Zudem ist auch die unmittelbare Nähe zur bestehenden Handwerkerzone durchaus als problematisch zu sehen. Die Lärm-, Verkehrs, Geruchs- sowie auch Staubentwicklung durch die bereits seit längerem bestehenden Handwerksbetriebe würde sicherlich zu einer Beeinträchtigung der Wohnqualität künftiger Wohnungen führen. Konflikte zwischen den bestehenden Betrieben in der Handwerkerzone und den künftigen Wohnungseigentümern wären vorprogrammiert”, so Pöder.

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Aufgrund von Gesprächen und einem Lokalaugenschein mit Fachleuten ist Pöder zur Einsicht gelangt, “dass die Zone sich nicht als Wohnbauzone für dauerhaftes Wohnen eignet.”

“Die Umwandlung des Grundstückes von landwirtschaftlichem Grün in Wohnbauzone mit 40-prozentiger frei bebaubarer Wohnbaufläche würde jedoch sowohl den Grundstückswert deutlich steigern und gleichzeitig ein Geschäft für den Bebauer der freien Fläche bedeuten”, heißt es weiter.

Von: luk

Bezirk: Bozen