Fortschritte und Kontroversen

Wohnreform 2025: Erste Artikel verabschiedet

Freitag, 06. Juni 2025 | 13:31 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Heute nahm der Südtiroler Landtag die ersten Artikel der geplanten Wohnreform 2025 unter die Lupe. Dabei wurden wichtige Themen wie bezahlbarer Wohnraum, die Förderung von Genossenschaften und die Schaffung von Wohnraum durch die Umnutzung öffentlicher Gebäude intensiv diskutiert.

Die Freie Fraktion brachte einen Antrag ein, der ein regelmäßiges Monitoring der Wohnungspreise sowie die Einführung eines öffentlichen Nachfragemonitors für Mietwohnungen forderte. Ziel war es, die Entwicklung der Wohnungsmärkte in Südtirol besser nachvollziehen und die Daten öffentlich zugänglich machen zu können. Dieser Vorschlag wurde von der Landesregierung in geänderter Form angenommen, da die erforderlichen Daten bereits vorhanden sind, aber künftig besser aufbereitet werden sollen.

Auch die SVP und die Demokratische Partei sprachen sich für bezahlbare Studentenwohnheimplätze aus. Sie forderten, dass die Nutzung von Zimmern in Studentenwohnheimen in der vorlesungsfreien Zeit auch in Südtirol ermöglicht werden soll – jedoch ausschließlich zu bezahlbaren Preisen für Studierende und Praktikanten. Dieser Antrag fand breite Zustimmung im Landtag, da er als Schritt zur Entlastung von Studierenden angesehen wird.

Das Team K brachte zudem einen Antrag zur Umnutzung öffentlicher Gebäude in Bozen ein, der die Verlagerung von Büros in Wohnungen und Geschäfte vorsieht. Die Landesregierung stimmte der Idee zu, jedoch nur in Bezug auf die Überlegung, Landesbüros außerhalb des Stadtzentrums anzusiedeln.

Ein Antrag der Süd-Tiroler Freiheit zur Einrichtung von E-Ladestationen an öffentlichen Tankstellen wurde abgelehnt, da viele der darin enthaltenen Forderungen bereits in Planung sind, wie etwa die Schaffung von tausend Ladepunkten bis 2026.

In der Artikeldebatte wurden zudem verschiedene Änderungen zur Förderung von Wohnprojekten erörtert. Zeno Oberkofler forderte eine Präzisierung bei der Förderung der Genossenschaften im Bereich der Wiedergewinnung von Wohnraum. Auch die Frage der Förderkriterien, insbesondere im Hinblick auf variable Zinssätze bei Darlehen, wurde kontrovers diskutiert.

Die Debatte zur Wohnreform 2025 wird auch in den kommenden Wochen weitergeführt, da viele wichtige Fragen zu klären sind. Dabei wird deutlich, dass die Reform in verschiedenen Bereichen auf breite Zustimmung stößt, aber auch noch Raum für Verbesserungen bleibt.

Bezirk: Bozen

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