Generation 60+

“Wollen wir nicht gewollt werden?”

Dienstag, 21. Oktober 2025 | 11:04 Uhr

Von: mk

Bozen – „Wollen wir nicht gewollt werden? “– Mit dieser provokanten Frage wendet sich Otto von Dellemann, Vorsitzender der Generation 60+ in der SVP, an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Hintergrund: Viele ältere Menschen möchten auch nach der Pensionierung weiterarbeiten – oft in Teilzeit oder projektbezogen – und stoßen dabei noch immer auf Hürden.

„Sind wir zu alt, um zu arbeiten? “, fragt von Dellemann. „Die Realität zeigt ein anderes Bild: Zahlreiche Selbstständige sind bis weit über 70 oder 80 Jahre aktiv – aus Leidenschaft, Freude an der Aufgabe oder schlicht, weil sie gebraucht werden.“

Die Generation 60+ bringt Vertrauen, Erfahrung und Stabilität in die Arbeitswelt. Viele möchten weiterhin tätig sein – nicht nur ehrenamtlich, sondern auch bezahlt, um ihre oft niedrigen Pensionen aufzubessern. Dafür brauche es jedoch flexible Arbeitsmodelle sowie den Abbau bürokratischer und steuerlicher Hürden.

Von Dellemann zeigt sich besorgt über eine widersprüchliche Entwicklung: „Einerseits klagt die Wirtschaft über den akuten Mangel an Fachkräften, andererseits werden viele Ältere, die noch arbeiten möchten, nicht gebraucht oder gar ausgeschlossen. Das ist ein Widerspruch, den wir uns in Zeiten des Arbeitskräftemangels schlicht nicht leisten können.“

„Angesichts des Fachkräftemangels können wir es uns nicht leisten, auf die Erfahrung Älterer zu verzichten“, betont von Dellemann. Jede Arbeitskraft werde gebraucht – und die wachsende Gruppe älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei eine wertvolle Ressource für Betriebe und Gesellschaft.

Die Generation 60+ fordert daher: altersgerechte Arbeitsbedingungen, flexible Teilzeit- und Projektmodelle, Abbau steuerlicher Hürden für arbeitende Pensionistinnen und Pensionisten.

„Wir wollen nicht abgeschrieben werden“, sagt von Dellemann abschließend. „Wir wollen Teil der Lösung sein – mit Erfahrung, Engagement und Verantwortung.“

Bezirk: Bozen

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