Polemik um Napolitano-Urlaub - „Sie sollten sich einfach nur schämen!“

Zeller: “Fraccaro und M5S verbreiten unerträgliche Lügen”

Donnerstag, 20. Juli 2017 | 17:41 Uhr
Update

Bozen/Rom – Der Abgeordnete Riccardo Fraccaro aus Trient von der Fünf-Sterne-Bewegung behauptete, dass der ehemalige Staatspräsident Giorgio Napolitano in Südtirol Urlaub auf Staatskosten in einer Luxus-Suite mache. SVP-Senator Karl Zeller ist empört.

„Es handelt sich hierbei um eine glatte Lüge: Wie Präsident Napolitano klargestellt hat, hat er nicht nur heute, sondern auch in seiner Amtszeit seinen Urlaub und jenen seiner Familie immer selbst bezahlt. Es kann daher keine Rede sein, dass er Urlaub auf Staatskosten macht. Dass ein ehemaliges Staatsoberhaupt einen Begleitschutz hat, ist nicht nur international übliche Praxis und hängt auch nicht von Napolitano selbst ab, sondern von den zuständigen Sicherheitsbehörden, die diesen anordnen“, erklärt Zeller.

Die Lügen Fraccaros, die dazu noch  auf dem Blog von Beppe Grillo veröffentlicht wurden, seien für Zeller einfach unerträglich.

„Es ist leider nicht das erste Mal, dass diese Populisten, nur um Politikerhetze zu betreiben, solche Unwahrheiten und Verleumdungen in die Welt zu setzen und versuchen, damit das Ansehen von Giorgio Napolitano zu besudeln“, kritisiert der SVP-Senator.

Die Südtiroler könnten jedenfalls stolz darauf sein, einen Urlaubsgast wie Giorgio Napolitano im Land zu haben, einen großen Staatsmann, einen Freund Südtirols, der immer große Sensibilität für die Minderheiten und die Sonderautonomien gezeigt hat. „Ich bin der Meinung, dass insbesondere jemand, der so viel für sein Land und Europa gegeben hat, das Recht hat, in Frieden und Ruhe seinen Urlaub zu genießen, ohne von Grillo und seiner Populistenhorde gestört zu werden. Es ist schlicht und einfach zum Schämen, wie sich Grillo und seine Leute aufführen“, erklärt Karl Zeller, Vorsitzender der Autonomiefraktion des Senats, der auch Giorgio Napolitano angehört.

Kompatscher erfreut über Südtirol-Urlaub Napolitanos 

Über die Anwesenheit des ehemaligen Staatsoberhauptes Giorgio Napolitano in Südtirol, der auch in diesem Jahr in Sexten urlaubt, hat sich Landeshauptmann und Tourismuslandesrat Arno Kompatscher erfreut gezeigt. Der Landeshauptmann hat Napolitano ihn auch im Namen der Südtiroler Bevölkerung im Lande willkommen geheißen und ihm eine schöne Urlaubszeit und gute Erholung in Südtirols Bergwelt gewünscht.

“Giorgio Napolitano pflegt seit langem eine enge Beziehung zu unserem Land, er kennt die Südtirol-Autonomie, die er immer als besondere Autonomie unter den Sonderautonomien bezeichnet hat, und hat ihre Entwicklung mitgetragen und unterstützt”, betonte Landeshauptmann Kompatscher. Napolitano war Innenminister und mit dabei, als 1998 im Rahmen der Umsetzung des Vertrages von Schengen am Brenner der Grenzbaum beseitigt wurde. In seiner Zeit als Innenminister wurde den Schützen das Tragen von Waffen wieder zugestanden. Dies seien nur zwei der vielen Gründe, warum das Land Südtirol Giorgio Napolitano gemeinsam mit dem ehemaligen österreichischen Staatsoberhaupt Fischer 2012 mit der höchsten Auszeichnung bedacht habe.

Über die Unterstellungen, die im Zusammenhang mit Napolitanos Aufenthalt in Südtirol angestellt worden sind, zeigt sich Landeshauptmann Kompatscher daher betroffen: “Ich hoffe, dass die jüngsten Anschuldigungen, die nicht nur die Privatsphäre verletzen, richtig gestellt werden, und Napolitano seinen Urlaub in Südtirol genießen kann.”

lpa/Tschurtschenthaler

Von: mk

Bezirk: Bozen