Von: luk
Kaltern – Zwei Jahre nach dem Start einer Petition für einen freien und umweltverträglichen Zugang zum Kalterer See zieht der Verbraucherschutzverein Robin eine ernüchternde Bilanz. Obwohl mehr als 7.300 Menschen die Forderung unterstützen, seien vonseiten des Landes Südtirol und der Gemeinde Kaltern bislang keine konkreten Schritte erfolgt, teilte der Verein in einer Aussendung mit.
„Der Kalterer See gehört uns allen – und dennoch bleibt er für die meisten verschlossen“, kritisierte Vereinsgeschäftsführer Walther Andreaus. Seit Jahrzehnten werde die Öffnung des öffentlichen Gewässers hinausgezögert, so Andreaus weiter.
Kritik an mangelnder Dialogbereitschaft
Nach Angaben des Vereins erschwere die Gemeinde Kaltern zudem eine offene Diskussion über das Thema. Bei einer von Bürgerinnen und Bürgern organisierten Informationsveranstaltung habe die Gemeindeverwaltung versucht, die Nutzung von Räumlichkeiten zu verhindern. Dies sei ein weiteres Beispiel für den fehlenden Willen zu Transparenz und Bürgerbeteiligung, heißt es in der Mitteilung.
Vorschläge liegen vor – Politik bleibt untätig
Der Kalterer See sei öffentliches Eigentum, doch der Zugang bleibe beschränkt. Seit der Übergabe eines ehemaligen Militärareals an das Land Südtirol im Jahr 2023 bestehe laut Robin die Möglichkeit, dort einen einfachen, naturnahen Zugang zu schaffen. Ein Steg, sanitäre Einrichtungen und eine regelmäßige Pflege des Geländes würden genügen, um den See für die Bevölkerung nutzbar zu machen. Beispiele aus Fennberg, dem Völser Weiher oder dem Trentino zeigten, dass Umwelt- und Naturschutz mit öffentlicher Zugänglichkeit vereinbar seien.
Klage in Vorbereitung
Da bisher keine politischen Entscheidungen getroffen wurden, kündigte der Verein rechtliche Schritte an. Eine Klage vor dem Verwaltungsgericht befinde sich laut Andreaus in Vorbereitung und stehe kurz vor der Einreichung. Ziel sei es, das Recht auf Zugang zu einem öffentlichen Gut gerichtlich durchzusetzen. „Öffentliche Güter dürfen nicht privaten oder wirtschaftlichen Interessen geopfert werden“, betonte Andreaus.
Petition bleibt aktiv
Die Petition für den freien Zugang zum Kalterer See bleibt weiterhin online. Für den Verein ist sie ein Symbol wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung über die ausbleibenden Maßnahmen. „Zwei Jahre sind genug“, so Robin abschließend. „Wir werden nicht nachlassen, bis der Kalterer See allen Menschen offensteht – frei, sanft und würdevoll.“
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