Erfahrener Physiotherapeut soll zu Sinners Rückkehr als Nummer 1 beitragen

„Alejandro behandelte Jannik in Wimbledon gegen Dimitrov”

Montag, 22. September 2025 | 07:59 Uhr

Von: ka

Sexten – Ohne sich selbst unter Druck zu setzen, aber mit der Beharrlichkeit, die einen Tennisprofi seines Ranges auszeichnet, arbeitet Jannik Sinner mit seinem Team hart daran, sich im Spitzenfeld zu behaupten. Die große Hoffnung ist, dass sie den Sextner vielleicht bald wieder an die Spitze hieven können.

Um dieses Ziel zu erreichen, stießen im Laufe der letzten Monate neue Fachexperten zu Sinners Team. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und Bekanntheit sorgt der letzte Neuzugang, Alejandro Resnicoff, für ganz besonders großes Aufsehen. Der seit zwei Jahrzehnten im internationalen Tenniszirkus aktive Physiotherapeut behandelte Sinner bereits in Wimbledon gegen Grigor Dimitrov. Resnicoff trug während des Londoner Achtelfinals dazu bei, Sinner vor dem Ausscheiden zu bewahren.

Facebook/Jannik Sinner FP

Aufmerksamen Beobachtern und Tennisfans ist das Gesicht hinter Jannik Sinner nicht entgangen. Gerade ist der Tennissuperstar, der die US Open nach seiner Niederlage im Finale von Flushing Meadows gegen Carlos Alcaraz verlor und in der Weltrangliste von Platz eins auf Platz zwei zurückfiel, in China gelandet. Der „Fuchs aus Sexten” wird am 25. September beim ATP 500 in Peking antreten und wurde wie ein König empfangen. Es gab wie gewohnt Küsse, Umarmungen und Geschenke, und die Fans standen Schlange, um Autogramme und Fotos zu bekommen.

Das Turnier markiert nicht nur Sinners Rückkehr auf den Platz, sondern könnte auch der Beginn einer neuen Ära sein. Bei Janniks Ankunft in Peking waren neben seinem Freund und Manager Alex Vittur auch der argentinische Physiotherapeut Alejandro Resnicoff dabei. Letzterer dürfte nach den Umbrüchen der letzten Monate das Team vervollständigen, auch wenn dies noch nicht offiziell ist.

Facebook/Jannik Sinner FP

Alejandro Resnicoff zählt zu den bekanntesten Profis seines Fachs im internationalen Tenniszirkus. Der erfahrene Argentinier ist seit 20 Jahren auf der Tour unterwegs und kann sich nun ganz der Betreuung von Jannik Sinner widmen, der aktuell die Nummer zwei der Tenniswelt ist. Nach der Niederlage in New York gegen Carlos Alcaraz ist es Janniks Ziel, so bald wie möglich wieder die Nummer eins zu werden. Resnicoff war in den letzten Tagen auch in Mailand, wo Sinner seine Stiftung vorstellte. Von dort aus flog das Team nach Asien, um am ATP 500 in Peking und am Masters 1000 in Shanghai teilzunehmen.

Hinter Jannik Sinner und seinem Team liegen Monate voller Veränderungen. Vor Wimbledon wurde beschlossen, sich von dem Physiotherapeuten Marco Panichi und dem Athletiktrainer Ulises Badio zu trennen. Dann wurde Umberto Ferrara, der nach dem Clostebol-Fall zunächst entlassene Fitnesstrainer, zurück ins Team geholt. Auch der Physiotherapeut Giacomo Naldi wurde wieder bei einem Italiener, Francesco Passaro, eingestellt. Schließlich wurde die Entscheidung getroffen, Alejandro Resnicoff zu engagieren und mit zu den chinesischen Turnieren zu nehmen.

Facebook/Jannik Sinner FP

Resnicoff gehört zum Team der Physiotherapeuten, das die Tennisspielervereinigung ATP den Spielern während der Turniere auf der ganzen Welt zur Verfügung stellt. Er hat Jannik bereits während einiger medizinischer Auszeiten behandelt, die dieser im Laufe seiner Karriere beantragt hatte. Diese reichten von den US Open im letzten Jahr wegen eines Problems am Handgelenk bis zum berühmten Achtelfinal-Match in Wimbledon gegen Grigor Dimitrov. Sinner musste damals wegen eines Problems am Ellbogen behandelt werden, bevor sich Dimitrov eine Brustmuskelverletzung zuzog, die ihn zum Aufgeben zwang, als er mit zwei Sätzen in Führung lag. Nach diesem dramatischen Match entschied Jannik, fortan immer mit einer Armmanschette zu spielen.

Facebook/Jannik Sinner FP

Im Internet finden sich Interviews mit Resnicoff, in denen er seine Aufgaben beschreibt. „Wir arbeiten immer unter Druck, denn wir müssen uns an die Regeln halten, was bedeutet, dass wir so schnell wie möglich beurteilen müssen. Denn der andere Spieler auf dem Feld muss während der Behandlung warten, weshalb das Match so kurz wie möglich unterbrochen werden soll. In diesem Moment müssen wir entscheiden, ob und welche Behandlung wir durchführen – immer basierend auf den Regeln. Es gibt Verletzungen, die behandelt werden können, und andere, die es nicht können, zum Beispiel anhaltende Krämpfe“, erzählt er.

„Das Leben fern von zu Hause ist wunderschön, aber auch anstrengend. Wir bei der ATP haben alle die gleichen Schwierigkeiten wie alle anderen, die ständig reisen. Die meisten von uns haben eine Familie, was es nicht einfacher macht, aber wir verstehen uns gut. Wir arbeiten in einem großartigen Team, und das trägt dazu bei, dass alles gut läuft. In jedem Arbeitsumfeld laufen die Dinge besser, wenn die Stimmung positiv ist“, so Alejandro Resnicoff.

Der Argentinier trug während des Londoner Achtelfinales vielleicht entscheidend dazu bei, Janniks Ausscheiden zu verhindern. Resnicoff soll den Hoffnungen des Teams zufolge zu einem der Puzzlesteine werden, die ihm den Weg zurück auf den gerade erst verlorenen Tennisthron pflastern.

Bezirk: Pustertal

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