IOC-Übergabe in Lausanne: Kirsty Coventry übernimmt von Thomas Bach

Bach übergibt IOC-Chefposten an Präsidentin Coventry

Montag, 23. Juni 2025 | 14:25 Uhr

Von: APA/dpa

Die neue Präsidentin Kirsty Coventry hat das Amt an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees formell von Thomas Bach übernommen. Bei einer feierlichen, 63-minütigen Zeremonie in Lausanne übergab der 71-jährige Deutsche seiner Nachfolgerin, einer ehemaligen Weltklasse-Schwimmerin aus Simbabwe, symbolisch einen Schlüssel zum IOC-Hauptsitz. Als erste Amtshandlung überreichte die 41-jährige IOC-Ehrenpräsident Bach den olympischen Orden in Gold.

Coventry ist die erste Frau, die das IOC in seiner Geschichte anführt, und die erste Präsidentin aus Afrika. “Ich kann nicht erwarten, was vor mir liegt”, sagte die zweifache Olympiasiegerin. Sie hatte sich bei der Wahl im März gegen sechs männliche Mitbewerber durchgesetzt. Coventry galt als Bachs Wunschkandidatin für seine Nachfolge. Sie hatte nach ihrer Sportkarriere über die Athletenkommission den Weg ins IOC gefunden. Zuletzt hatte die zweifache Mutter zum Kreis der Exekutive gehört.

Coventry will mehr Mitsprache für alle IOC-Mitglieder

Künftig soll es mehr Mitsprache für alle IOC-Mitglieder geben, kündigte Coventry an. “Jeder bekommt seinen Platz, jeder soll sich einbringen.” Der Wahl einer Frau aus Afrika an die Spitze der in 131 Jahren von neun Männern geführten olympischen Dachorganisation ist die Symbolkraft nicht abzusprechen. “Ich gebe nie auf, bin bescheiden und arbeite hart”, stellte Coventry fest. Mehrfach versicherte sie, dass sie schon lange wüsste, wie mit schwierigen Männern umzugehen ist.

Beweisen kann sie das sozusagen beim Gastgeber der Sommerspiele 2028 in Los Angeles: Donald Trump. Bach wird sich damit nicht mehr befassen müssen. Er möchte sich nun vorerst vor allem “Schlafen und Sport” widmen. Demnächst werde er den Jakobsweg wandern, um nach Inspiration für die Zukunft zu suchen. “Und dann werde ich schauen, ob die Leute Ideen haben, wo ich noch helfen kann. Ich habe der olympischen Bewegung alles gegeben, was ich konnte”, sagte Bach.

Der Fecht-Olympiasieger 1976 hat das IOC durch turbulente Zeiten geführt. Russisches Staatsdoping, die Corona-Pandemie, Kriege und die Sorge um fast alle Olympischen Spiele in diesen Jahren setzten Bach und die olympische Dachorganisation unter Dauerdruck. Kritik an Bach gab es wegen seiner langjährigen Nähe zu Kremlchef Wladimir Putin und seines milden Umgangs mit Chinas Menschenrechtsverletzungen.

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