Battocletti feiert dritten Sieg in Folge

BOclassic Südtirol: Kejelcha läuft Streckenrekord

Mittwoch, 31. Dezember 2025 | 15:42 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Mit Yomif Kejelcha aus Äthiopien und Nadia Battocletti aus Cavareno im Nonstal haben der amtierende Vize-Weltmeister über 10.000 Meter und sein weibliches Pendant am Mittwoch den 51. BOclassic Südtirol gewonnen. Kejelcha pulverisierte in 27.42 Minuten den Streckenrekord, während Battocletti ihre Siegesserie in Bozen auf drei Erfolge en suite ausbaute. Über zehntausend Zuschauer auf dem Waltherplatz und entlang der Strecke machten den internationalen Bozner Silvesterlauf neuerlich zu einem Fest des Laufsports.

Yomif Kejelcha kam als Favorit in die Talferstadt und wurde dieser Rolle gerecht. Der 28-Jährige aus Äthiopien, der nicht nur zweifacher Vize-Weltmeister über 10.000m ist, sondern auch den Weltrekord im Halbmarathon hält (57.30 Minuten), lief auf den ersten fünf Runden in einer Gruppe, der auch Publikumsliebling Yeman Crippa (Italien), Vorjahressieger und Streckenrekordhalter Telahun Haile Bekele (Äthiopien), Maxime Chaumeton (Südafrika) und Charles Rotich (Kenia), sowie der Belgier John Heymans angehörten.

Auf der sechsten Schleife verschärfte Kejelcha das Tempo. Als er den Waltherplatz zum siebten Mal passierte, hatte Bekele zwar aufgeschlossen. Doch auf der letzten Runde zog Yomif Kejelcha noch einmal an und passierte den Zielbogen nach 10 Kilometern mit einer Siegerzeit von 27.42 Minuten. Damit hatte der Afrikaner den Rekord seines äthiopischen Landsmanns Bekele um ganze 17 Sekunden gedrückt. Der Vorjahressieger erreichte das Ziel als Zweiter und in 27.47 Minuten ebenfalls schneller als bei seinem Sieg 2025. Der Trentiner Yeman Crippa wurde Dritter – mit neuer persönlicher Bestleistung in Bozen von 27.57 Minuten und somit ebenfalls unter der alten Bestmarke. Chaumeton klassierte sich an vierter Position, während Heymans den BOclassic Südtirol als Fünfter beendete.

Italienischer Doppelsieg bei den Frauen

Beim Eliterennen der Damen, das Höhepunkt und Abschluss des 51. BOclassic Südtirol bildete, waren alle Augen auf Nadia Battocletti gerichtet. Kein Wunder, peilte die Trentinerin doch den dritten Sieg in Serie bei ihrem „Heimrennen“ an. Ließ es die 25-Jährige, die im September bei der WM in Tokio Silber über 10.000 Meter und Bronze über 5000 Meter gewonnen hatte, auf den ersten beiden Runden relativ gemütlich angehen und lief in einer großen Gruppe mit, so spielte die Athletin der Sportgruppe der Gefängnispolizei ihre Qualitäten in der zweiten Hälfte des Rennens aus. Am Ende stand Battocletti bei ihrem dritten, nie gefährdeten BOclassic-Triumph eine Zeit von 15.51 Minuten zu Buche.

Spannender war da schon der Kampf um die restlichen beiden Positionen auf dem Podium, für den nach der vorletzten Runde eine Vierergruppe in Frage kam. Mit Federica Del Buono (Sportgruppe der Carabinieri) landete eine zweite „Azzurra“ auf dem Podest – eine absolute Seltenheit in 50 Jahren BOclassic Südtirol. Die Vorjahresvierte erreichte das Ziel nach 16.04 Minuten und wurde Zweite. Das Podium komplettierte Ksanet Alem, ein 21-jähriges Talent aus Äthiopien. Die Afrikanerin zog im Zielsprint mit Del Buono den Kürzeren. Mit Cari Hughes wurde eine Athletin aus Wales Vierte, während sich Valentina Gemetto als Fünfte im Vergleich zum Vorjahr um zwei Positionen verbessern konnte.

Yomif Kejelcha (Sieger und Streckenrekordhalter/Äthiopien): „Das war ein sehr gutes Rennen von mir und ich mag den BOclassic Südtirol wirklich sehr. Ich liebe es. Ich bin mit sehr viel Selbstvertrauen hierhergekommen, konnte im Rennen mein Tempo laufen und das Geschehen bis zum Schluss kontrollieren. Ob ich auch 2026 nach Bozen zurückkehre? Das kann ich nicht versprechen, aber wenn es sich irgendwie ausgehen sollte, dann bin ich gerne wieder am Start.“

Yeman Crippa (Platz 3/Italien): „Das war ein sehr schwieriges Rennen. Es war sehr kalt, auch wenn einmal mehr sehr viele Zuschauer da waren, um uns anzufeuern und das hat mir Auftrieb gegeben. Das Teilnehmerfeld war sehr stark, noch besser, als schon in den vergangenen Jahren. Ich habe mein Bestes gegeben, habe alles aus mir herausgeholt und von dem her habe ich mir nichts vorzuwerfen.“

Nadia Battocletti (Siegerin/Italien): „Ja, ich habe es geschafft den dritten Sieg einzufahren. Es waren sehr viele Fans auf der Strecke, die für eine unglaubliche Stimmung gesorgt haben. Besonders gefreut hat mich, dass meine Familie und viele Freunde mit dabei sein konnten. So das alte Jahr abzuschließen, ist natürlich immer wunderschön. Mein Ziel war es, mich im Laufe des Rennens fortwährend zu steigern. So war es dann auch. Die ersten beiden Runden habe ich gebraucht, um bei dieser Kälte auf Betriebstemperatur zu kommen, aber es hat Spaß gemacht.“

Federica Del Buono (Platz 2/Italien): „Ich bin sehr zufrieden. Mir hat vor allem gefallen, wie ich das Rennen angegangen bin. Ich bin nicht hinter der Gruppe hergelaufen, sondern vorne, neben Nadia (Battocletti, Anm. d. Red.), weil ich mich nicht ziehen lassen wollte

Ich wollte mutig sein. Dann, als Nadia ihr Tempo verschärft hat, habe ich mich an die Spitze der Verfolgerinnengruppe gesetzt. Ich bin überglücklich, dass ich bis zum Schluss durchgehalten und den zweiten Platz gehalten habe.“

Bezirk: Bozen

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