Von: mk
Bozen – Es hat Tradition, dass sich die Veranstalter des Bozner Silvesterlaufs mit der Verpflichtung eines internationalen Topstars selbst zu Weihnachten beschenken. Das ist auch in diesem Jahr, bei der mittlerweile 45. Ausgabe des BOclassic Südtirol, nicht anders. Mit Netsanet Gudeta (Äthiopien) kommt die Titelverteidigerin in die Talferstadt, die am Waltherplatz bereits zwei Mal triumphierte.
Im Vorjahr lieferte sich Netsanet Gudeta mit der Kenianerin Janet Kisa einen packenden Zweikampf. Es war gleichzeitig das Duell zwischen der BOclassic-Südtirol-Siegerin von 2015 gegen jener aus dem Jahr 2014. Am Ende setzte sich Halbmarathon-Weltmeisterin Gudeta in 15.46 Minuten durch – eine der schnellsten Zeiten, die zum Jahresende jemals in Bozen gelaufen worden sind. Für die 28-jährige Afrikanerin handelte es sich zudem um den zweiten Triumph in der Talferstadt.
Nun möchte Gudeta für den dritten Streich am Silvestertag sorgen. Allerdings bekommt die Äthiopierin mit Margaret Chelimo Kipkemboi starke Konkurrenz. Die 26-jährige Kenianerin hat bei der Leichtathletik-WM in Doha über 5000m die Silbermedaille gewonnen. Auch an Bozen hat Margaret Chelimo Kipkemboi gute Erinnerungen: Beim BOclassic 2017 belegte sie hinter Agnes Tirop (ebenfalls Kenia) den zweiten Platz. Während Chelimo Kipkemboi damals in 15.58 Minuten ihre persönliche Bestzeit bei einem 5000-m-Straßenrennen erzielte, stellte Tirop in 15.30 Minuten einen neuen phantastischen Streckenrekord auf. Vielleicht können sich in einer Woche Gudeta und Chelimo Kipkemboi in einem epischen Duell gegenseitig zu einer neuen Bestmarke pushen, bei dem mit Alemitu Tariku (Äthiopien) auch die Silbermedaillengewinnerin bei der U20-WM im Crosslauf mitmischen könnte.
Stark besetzt ist auch das Männerrennen. So ist neuerlich Yemaneberhan Crippa mit von der Partie, der unbestrittene Publikumsliebling beim BOclassic Südtirol. In Telahun Haile findet der Trentiner jedoch einen ganz starken Konkurrenten vor. Der Äthiopier fixierte im Juni in Rom in 12.52,98 Minuten die Weltjahresbestzeit über 5000 Meter und setzte sich im Oktober beim Giro al Sas in Trient durch, wo er Weltmeister Muktar Edris das Nachsehen gab.