Emma Aicher crasht die nächste Lindsey-Vonn-Show

Deutsche Aicher vereitelt die nächste Vonn-Show

Samstag, 13. Dezember 2025 | 13:07 Uhr

Von: apa

Emma Aicher hat Lindsey Vonn die Show gestohlen. Das deutsche Ski-Supertalent setzte sich in der zweiten Abfahrt von St. Moritz vor den beiden Speed-Granden Vonn (+0,24 Sek.) und Sofia Goggia (+0,29) durch. Österreichs Abfahrerinnen verpassten das Stockerl nach zwei Podestplätzen am Vortag. Beste wurde Mirjam Puchner als Fünfte (+0,65) hinter US-Weltmeisterin Breezy Johnson.

“Fünfter Platz ist okay. Ich habe aber Lust auf mehr, es ist daher fast ein wenig enttäuschend”, sagte Puchner. Sie fühlt sich auf dem richtigen Weg. “Es ist eine brutal gute Motivation, weil ich weiß, dass ich gewisse Passagen noch besser fahren kann. Mit diesem Vertrauen werde ich weiter attackieren.” In der Überzeugung in technischen Passagen schlummerte noch Potenzial, so Puchner. “Gestern war ich Dritte, heute ein Topergebnis. Ich kann es mir zutrauen.”

Auch Egger, Ortlieb und Rädler in Top zehn

Magdalena Egger ließ am Tag nach ihrem ersten Weltcup-Stockerlplatz als Zweite Platz sieben folgen. “Ich bin sehr happy, dass ich bei mir geblieben bin und nichts über das Knie gebrochen habe. Es war gestern doch ein sehr actionreicher Tag.” Nina Ortlieb (8.) und Ariane Rädler (10.) holten ebenfalls gute Punkte. ÖSV-Aushängeschild Cornelia Hütter erlebte als 16. (+1,44) hingegen eine Enttäuschung. “Das habe ich mir ganz anders vorgestellt. Es tut schon weh, aber das heißt weitermachen und den Kopf nicht hängen lassen.”

ORF-Expertin Nicole Schmidhofer sah einen kratzenden Innenski bei ihrer engen Freundin. “Das ist auf diesem Schnee der Tod”, sagte Schmidhofer. “Ich bin einfach viel zu grob gefahren”, gab Hütter dann auch zu. Der Schnee sei trocken und aggressiv. “Da brauchst du eine gewisse Ruhe und Geschmeidigkeit.” Sie versprach, im Super-G am Sonntag (10.45/ORF 1) zurückzuschlagen. “Sich selbst zu bemitleiden bringt nichts, einfach Gas geben, einfach rennfahren. Da bleibe ich sicher dran, das lasse ich mir so nicht gefallen.”

Aicher zufrieden, Vonn weniger

Einen Tag nach ihrem Sieg-Comeback schien es für Vonn erneut angerichtet. Doch kurz nachdem die US-Amerikanerin im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Goggia die Oberhand behalten hatte, raste die 22-jährige Aicher wie auf Schienen zur Bestzeit und vereitelte damit Vonns 84. Weltcupsieg. Puchner nahm Aicher als deklarierte Super-Gleiterin im oberen Bereich 34/100 ab. Im kurvigen Teilbereich “Weisses Band” schmolz ihr gesamter Vorsprung aber wie der Frühjahrsschnee.

Aicher, die in allen Disziplinen startet, feierte ihren dritten Weltcupsieg, alle im Speedbereich. “Ich habe einfach versucht, mein Ding durchzuziehen. Ich habe nicht viel von den anderen gesehen, ich habe keine Ahnung, wie die gefahren sind. Ich bin mit meiner Performance zufrieden”, sagte Aicher. Goggia und Vonn waren es nach Fehlern weniger. “Heute bin ich unten nicht ganz so gut gefahren, deshalb bin ich nur Zweite”, sagte Vonn. “Ich bin happy mit der Geschwindigkeit, hoffentlich kann ich morgen fehlerfrei fahren.”

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