Von: apa
Stefan Kraft hat am Dienstag einen neuen Punkterekord im Skisprung-Weltcup aufgestellt. Der 32-Jährige holte sich beim Normalschanzenbewerb in Falun souverän den Sieg und 100 Punkte, dank denen er mit nun 15.811 Zählern den bisherigen finnischen Rekordhalter Janne Ahonen (15.758) hinter sich ließ. Mit seinem 46. Weltcupsieg zog Kraft zudem im ewigen Ranking mit dem zweitplatzierten Matti Nykänen gleich, nur sein ÖSV-Kollege Gregor Schlierenzauer (53) hat öfter triumphiert.
Kraft legte den Grundstein für den Sieg mit neuem Schanzenrekord von 97,5 Metern im ersten Durchgang und einer klaren Halbzeitführung. Am Ende setzte er sich mit 249,9 Punkten vor dem auch zur Halbzeit zweitplatzierten Slowenen Anze Lanisek (247,7) und dem Deutschen Philipp Raimund (244,9), der im 2. Durchgang mit 99,5 Metern noch weiter sprang als Kraft zuvor, durch. Stephan Embacher schnitt als Vierter (241,8) so gut wie nie zuvor ab, auch dahinter landeten mit Jan Hörl (240,6) und Qualifikationssieger Daniel Tschofenig (240,2) Österreicher.
“Wunderschöner Moment”
“Es kommt viel zusammen. Das erste Mal über die Marke von Ahonen zu springen, ihn ganz oben abzulösen, das ist was Besonderes. Auf einer anderen Liste bin ich mit Nykänen auf Platz zwei gleichgezogen. Das sind alles Skisprung-Legenden und ich darf die Listen mit ihnen teilen oder stehe ganz oben. Das hätte ich mir als kleiner Bub nie erträumt. Es ist genial, ein wunderschöner, emotionaler Moment”, sagte der seit 2013 im Weltcup punktende Kraft im ORF-Interview.
Der erste Sprung sei “voll befreit aus der Leber heraus voller Angriff” gewesen. Im zweiten Durchgang sei er “all in ” gegangen. “Es ist schön aufgegangen. Alles hat sehr gut gepasst, die Ski sind gegangen wie Raketen”, fasste der Salzburger zusammen. Rang eins war die verdiente Belohnung. “Es ist schön, wenn man sehen kann, man kann noch siegen, man hat den Killer in sich”, ergänzte der dreifache Gesamtweltcupsieger. Aktuell befindet er sich auf Kurs Richtung Triumph Nummer vier. Mit 205 Punkten übernahm Kraft das “Gelbe Trikot” vom Japaner Ryoyu Kobayashi (181), Tschofenig ist Dritter (176).
Widhölzl rechnet mit weiteren Kraft-Rekorden
Beim Siegerfoto war auf den Sprungskiern von Kraft, der der Geburt seines ersten Kindes entgegenfiebert, die neue Punktebestmarke vermerkt. “Es war sensationell. Ich gehe davon aus, dass er noch ein paar Jahre springt, dann wird er andere Rekorde auch noch brechen”, sagte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl. Er freute sich nicht nur darüber, dass Kraft den Bewerb “gerockt” habe, sondern auch über eine “mannschaftlich extrem gute” Leistung.
Embacher zeigte als zweitbester ÖSV-Athlet auf. “Es war ein Megatag mit richtig geilen Sprüngen den ganzen Tag. Jetzt kommt die Konstanz auch dazu, es macht mega Spaß”, resümierte der 19-Jährige. Es war das einzige Springen von der Normalschanze in dieser Weltcup-Saison. Da der Bewerb auch bei Olympia gesprungen wird, kann man es als kleine Generalprobe bezeichnen. Am Mittwoch (15.10 Uhr) folgt ein Springen von der Großschanze.




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