Arnautovic schnürte in Limassol einen Doppelpack

ÖFB-Team trotz 2:0-Sieg auf Zypern noch nicht bei WM

Samstag, 15. November 2025 | 23:53 Uhr

Von: apa

Österreichs Fußball-Nationalteam ist noch nicht am Ziel. Die Österreicher erfüllten am Samstag dank zweier Tore von Marko Arnautovic mit einem 2:0 (1:0) auf Zypern zwar ihre Pflicht, müssen nach einem 3:1-Heimsieg Bosniens gegen Rumänien aber weiter auf das erhoffte WM-Ticket warten. Die Entscheidung fällt erst im abschließenden Quali-Gruppenspiel am Dienstag in Wien gegen die Bosnier. Mit einem Sieg oder Remis wäre das ÖFB-Team erstmals seit 1998 bei einer WM vertreten.

Hätten die Bosnier die Partie gegen Rumänien in Zenica nach Rückstand nicht gedreht, hätte die ÖFB-Auswahl die Teilnahme am Turnier 2026 in Nordamerika bereits auf Zypern feiern können. Die Österreicher verfolgten das im Anschluss an die eigene Partie ausgetragene Parallelspiel zuerst in der Kabine und dann auf dem Weg zum Flughafen Larnaka. Dort angekommen stand es bereits 2:1 für Bosnien, als das 3:1 fiel, war die Mannschaft gerade beim Security Check.

“Natürlich ist unser Sieg jetzt ein bisschen in den Hintergrund geraten”, sagte Mittelfeldmann Romano Schmid in einer ersten Reaktion. “Aber das sollte man gleich wieder vergessen, weil wir sind ja noch immer Erster.” Von einem “Dämpfer” wollte der Werder-Bremen-Legionär nicht sprechen. “Vielleicht kurz für alle, aber ich glaube ab morgen, oder wenn wir ankommen, ist wieder alles gut.” Die Österreicher sollten noch in der Nacht auf dem Flughafen Schwechat landen, um sich danach in Wien auf den Showdown gegen Bosnien vorzubereiten.

Routinierte Startformation

Arnautovic hatte die ÖFB-Auswahl in Limassol anstelle des gesperrten David Alaba als Kapitän aufs Feld geführt. Weil auch Phillipp Mwene eine Sperre absaß, begann Konrad Laimer erstmals im Nationalteam als Linksverteidiger – eine Position, auf der er auch bei Bayern München bereits zu gefallen wusste. Im Abwehrzentrum setzte Teamchef Ralf Rangnick neben Philipp Lienhart auf Kevin Danso. Davor überzeugte Xaver Schlager nach seinen jüngsten Wadenproblemen im defensiven Mittelfeld. Das Durchschnittsalter von Österreichs Startformation betrug 28,3 Jahre.

Die erfahrene ÖFB-Truppe gab durch Marcel Sabitzer den ersten Torschuss ab (4.), wurde in der ersten Viertelstunde aber noch nicht wirklich gefährlich. Nachdem Anderson Correia knapp innerhalb des Strafraums Christoph Baumgartner zu Fall gebracht hatte, durften die 1.700 mitgereisten ÖFB-Fans aber jubeln: Arnautovic versenkte den Elfmeter scharf und platziert im rechten Eck (18.). Die Österreicher hatten die Partie besser im Griff als das Hinspiel im September in Linz, das Sabitzer ebenfalls nach Foul an Baumgartner vom Elfmeterpunkt entschieden hatte (1:0).

Im Alphamega Stadium hätte die ÖFB-Auswahl schon vor der Pause höher führen können. Stefan Posch köpfelte nach Flanke von Sabitzer klar am langen Eck vorbei (23.), Sabitzer selbst brachte den Ball nach einem sehenswerten Außenristpass von Laimer nicht an Zyperns Goalie Fabiano vorbei (26.). Laimer bediente auch Nicolas Seiwald, dessen Schuss fiel aber zu zentral aus (43.). Die Zyprer spielten auf Konter und kamen in der ersten Hälfte nur durch Christos Shelis einmal zum Abschluss (33./daneben).

Arnautovic mit acht Quali-Toren

Nach Seitenwechsel wurde auch Romano Schmid nach einer Sabitzer-Flanke per Kopf vorstellig (48.), ehe Arnautovic zum zweiten Mal zuschlug. Danso entschied in der gegnerischen Hälfte einen Zweikampf für sich, sein langer Ball landete beim ÖFB-Rekordtorschützen. Dieser verlud Nikos Panagiotou und rollte den Ball mit viel Ruhe ins lange Eck (55.). Für den 36-Jährigen war es sein 47. Tor im Nationalteam, sein achtes in der laufenden Qualifikation.

Wenig später war Schluss, für Arnautovic und Xaver Schlager kamen Michael Gregoritsch und Patrick Wimmer in die Partie (60.). Nach einem abgeblockten Versuch von Gregoritsch schoss Wimmer an die Stange (80.). So klare Torszenen verzeichnete Zypern, die Nummer 125 der FIFA-Weltrangliste, nicht. Die Österreicher entschieden auch das achte Pflichtspiel ihrer Geschichte gegen die Kicker von der Mittelmeerinsel für sich.

Die ÖFB-Auswahl hat durch den sechsten Sieg im siebenten Quali-Spiel zumindest den zweiten Gruppenplatz und damit die Teilnahme am WM-Play-off im März sicher. Damit steht auch fest, dass Rangnick zumindest so lange als Teamchef fungieren wird. Der Vertrag des Deutschen würde sich bei einer WM-Teilnahme auch automatisch bis zum Turnier in den USA, Mexiko und Kanada verlängern. Um sich das Fixticket nicht noch entreißen zu lassen, dürfen die Österreicher das “Finale” gegen die Bosnier im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion am Dienstag (20.45 Uhr) nicht verlieren.

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen