Große Enttäuschung bei Pallitsch

Pallitsch klopfte am Leichtathletik-WM-Finale an

Montag, 15. September 2025 | 17:19 Uhr

Von: apa

Über 1.500 m hat Raphael Pallitsch als Siebenter seines WM-Halbfinallaufs in 3:36,94 Min. um nur eine Hundertstelsekunde das Finale verpasst. 110-m-Hürdensprinter Enzo Diessl erreichte in Tokio das Halbfinale. Der Steirer kam in seinem Vorlauf am Montag an die fünfte Stelle, stieg mit seiner Zeit von 13,37 Sek. aber in die Vorschlussrunde am Dienstag auf. Im Marathon der Männer landete Aaron Gruen auf Rang 52, um die Entscheidung gab es ein Fotofinish.

Pallitsch hätte unter den Top sechs seines Halbfinales sein müssen, das schaffte der Läufer der Union St. Pölten um einen Hauch nicht. Auf der Zielgerade startete der Burgenländer einen Angriff, anders als am Sonntag ging aber keine hinreichend große Lücke auf. Der Hallen-WM-Siebente konnte trotz der schnellsten 100 m aller Teilnehmer nicht voll durchziehen. Der Brite Neil Gourley war als Sechster 0,01 Sek. schneller, auch die Disqualifikation des US-Amerikaners Cole Hocker half Pallitsch nicht. Gesamt landete er an der 19. Stelle.

“Ich kann einfach nur sagen, dass ich extrem enttäuscht bin. Ich bin in der Form meines Lebens, war nach dem Vorlauf gestern sehr gut erholt und habe mich das ganze Rennen über sehr stark gefühlt”, sagte er. “Erst auf den letzten 50 Metern konnte ich dann voll durchziehen, leider bin ich nicht durchgekommen, weil einfach kein Platz war.” Es tue im Moment “sehr weh”.

Gruen mit Platzierung zufrieden

U23-Europameister Diessl erreichte gesamt die 18.-schnellste Zeit unter 42 Teilnehmern. Er befand sich letztlich auch im schnellsten aller Vorläufe, Bester war der Jamaikaner Tyler Mason in 13,17. “Das Halbfinale war ein Ziel von mir, darum bin ich einmal froh es geschafft zu haben. Ich dachte, ich habe ein wenig eine schnellere Zeit in den Beinen, aber gerade das, an dem wir über die ersten Hürden viel gearbeitet haben, kann ich noch nicht konstant abrufen”, meinte Diessl.

Der Marathon endete nach einem packenden Zielsprint mit einem Fotofinish und dem ersten WM-Gold überhaupt für Tansania. Alphonce Simbu gewann in 2:09:48 “Es war das härteste Rennen, das ich je gelaufen bin, aber es war eine Ehre, für Österreich zu laufen, und ich habe alles gegeben, was ich geben konnte”, erklärte ÖLV-Rekordhalter Gruen. Die erste Hälfte des 42,195 Kilometer langen Rennens sei genau nach Plan verlaufen. “Bei Kilometer 22 war es aber, als ob jemand den Lichtschalter abgedreht hätte. Dann ging es nur mehr ums Überleben, jeder Kilometer, jede Verpflegungsstation.”

Mit der Platzierung könne er zufrieden sein, so Gruen, mit der Zeit von 2:22:07 Std. bei schwülwarmen 28 Grad im Ziel weniger. Die Bestmarke des 26-jährigen Harvard-Studenten liegt seit diesem Frühling bei 2:09:53. 2022 hatte Gruen als Nachfahre von Verfolgten des Naziregimes die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.

Ungewöhnlicher Rennverlauf

Eine spezielle Geschichte spielte sich an der Spitze des Rennens ab. Nicht nur, weil Simbu am Ende Leichtathletik-Geschichte für Tansania schrieb, sondern auch, weil zur Halbzeit noch eine unüblich große Spitzengruppe von 39 Läufern vorne war. Und am Ende mit Simbu, dem für Deutschland startenden Amanal Petros und dem italienischen Bronzemedaillengewinner Iliass Aouani noch drei Läufer gemeinsam auf die letzten Meter im Nationalstadion von Tokio einbogen. Simbu verwies Petros, der 2012 als 17-Jähriger aus Afrika geflüchtet war, um drei Hundertstel auf den Silberrang.

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