Von: mk
Deutschnofen – Seit dem Weltcupfinale im Februar 2019 in Umhausen (AUT) stand Altmeister Patrick Pigneter nicht mehr ganz oben auf dem Podest. Am Sonntag hat der 35-Jährige beim FIL Weltcup im Naturbahnrodeln in Deutschnofen zurückgeschlagen und seinen insgesamt 49. Weltcupsieg gefeiert.
„Das ist wohl einer meiner schönsten Siege. Nach vier Jahren stehe ich wieder ganz oben am Podest und das hier in Deutschnofen, nur wenige Kilometer von meinem Heimatort entfernt“, strahlte Patrick Pigneter beim Siegerinterview. Der Routinier zeigte bereits im ersten Lauf mit Zwischenrang drei auf. Im Finallauf fuhr „Pigi“ in allen Sektoren Bestzeit und setzte sich in 1.48,35 Minuten an die Spitze. An dieser Zeit bissen sich sowohl Weltmeister Thomas Kammerlander (AUT) als auch der Halbzeitführende Alex Gruber (ITA) die Zähne aus. Am Ende musste sich der Weltcupführende um 0,01 Sekunden geschlagen geben. „Natürlich hätte ich lieber gewonnen, aber mein zweiter Lauf war nicht ganz sauber. Und dem Patrick gönne ich diesen Sieg wirklich“, sagte Gruber nach dem Herzschlagfinale.
In der Gesamtwertung führt Gruber nach fünf von sieben Rennen mit 415 Punkten, vor Kammerlander (395) und Michael Scheikl (AUT/385), der sich auf der „Pföslriep“-Bahn mir Rang vier begnügen musste.
Lanthaler in eigener Liga
Im Einsitzer der Damen fuhr Evelin Lanthaler (ITA) wie vom anderen Stern, mit Bestzeit in beiden Läufen feierte die 31-Jährige mit einem Vorsprung von 1,90 Sekunden in 1.49,39 Minuten ihren 41. Weltcupsieg. Tina Unterberger (AUT), die nach dem ersten Lauf noch auf Rang drei lag, verbesserte sich im zweiten Lauf auf Platz 2, während Greta Pinggera (ITA) nach einem Patzer in der ersten Kehre von Platz zwei auf drei abrutschte. Lanthaler führt die Gesamtwertung mit dem Maximum von 500 Punkten an, gefolgt von Unterberger (360) und Pinggera (356).
„Ich war vor dem ersten Lauf extrem nervös heute, doch der erste Lauf war wirklich perfekt. Vielleicht habe ich diese Anspannung einfach gebraucht“, analysierte Lanthaler ihr Rennen.
Einen kräftigen Applaus gab es im Ziel für die Ukrainerin Anastasiya Slyusar, die 23-Jährige aus Lviv/Lemberg bestritt erstmals seit dem russischen Überfall auf ihr Heimatland wieder ein Weltcuprennen und kam auf Anhieb auf Platz acht.
Deutschnofen und Umhausen springen ein
Deutschnofen bleibt im Mittelpunkt der Naturbahnrodler, wegen der milden Temperaturen werden die FIL Weltmeisterschaften von Vatra Dornei (ROU) nach Deutschnofen verlegt. Zehn Jahre nach dem WM 2013 ist die „Pföslriep“-Bahn vom 10. bis 12. Februar wieder Schauplatz der Titelkämpfe. Der in Vatra Dornei geplante Weltcup wird beim Finale in Umhausen vom 17. bis 19. Februar nachgeholt. In den nächsten Tagen wird das FIL-Präsidium diese Programmänderung formell genehmigen.
Top-3 Einsitzer Damen
1. Evelin Lanthaler (ITA) 1.49,39 Minuten
2. Tina Unterberger (AUT) +1,90 Sekunden
3. Greta Pinggera (ITA) +2,10 Sekunden
Top-3 Einsitzer Herren
1. Patrick Pigneter (ITA) 1.48,35 Minuten
2. Alex Gruber (ITA) +0,01 Sekunden
3. Thomas Kammerlander (ITA) +0,21 Sekunden