Schriebl hat mit vielen Problemen zu kämpfen

Schriebl sieht ÖFB-Frauen nach Ausfällen nicht als Favorit

Mittwoch, 15. Oktober 2025 | 15:04 Uhr

Von: apa

Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam trifft im Nations-League-Play-off als Weltranglisten-19. mit Tschechien auf die Nummer 31 der Welt. ÖFB-Teamchef Alexander Schriebl sieht seine Auswahl aufgrund von Ausfällen wichtiger Stützen aber am 24. Oktober in Uherske Hradiste und vier Tage später in Wien nicht groß im Vorteil. “Was am Papier steht, ist nicht so wichtig. Aufgrund der Personalsituation sind wir generell nicht so in der Favoritenrolle”, betonte der 47-Jährige.

Die Ausfälle von Barbara Dunst, Lilli Purtscheller und Marina Georgieva waren schon länger bekannt, in den vergangenen Wochen kamen mit Sarah Zadrazil und erst am Sonntag Marie-Therese Höbinger zwei weitere Schlüsselspielerinnen mit Kreuzbandverletzungen abhanden. “Die Situation ist schon schwer, ich habe aber nicht das Gefühl, als müssten wir eine Notlandung im Hudson machen”, sagte Schriebl. Durch die Ausfälle von “außergewöhnlichen” Spielerinnen müssten andere “früher als erwartet ins kalte Wasser springen”.

Schriebl weiter “guter Dinge”

Beispiele dafür gäbe es genug. “Wie ich jung war, habe ich auch gespielt, weil sich zwei Nationalspieler auf meiner Position verletzt haben”, nahm Schriebl Bezug auf seine Spielerkarriere. Seinen Optimismus hat er nicht verloren. “Ich bin guter Dinge, dass die Spielerinnen, die im Kader sind, es sehr gut machen werden, es im Kollektiv auffangen werden. An der Art, wie wir spielen wollen, wird sich nichts ändern.” Ein Erfolg und damit Verbleib in der Liga A wäre auch im Hinblick auf die folgende WM-Qualifikation wichtig. Schriebl sprach von einem dann “vermeintlich leichteren Weg”.

Ihr Comeback wird Bayerns Außenspielerin Katharina Naschenweng geben, die im vergangenen Lehrgang nach ihrer Verletzung nur zu Trainingszwecken dabei gewesen ist. Sie traf beim jüngsten Aufeinandertreffen mit Tschechien, einem 2:0-Sieg im April 2023 in Wiener Neustadt. Retour ist auch Innenverteidigerin Celina Degen, die Köln-Legionärin wurde erstmals unter Schriebl nominiert, St. Pöltens Abwehrspielerin Sarah Gutmann wurde erstmals überhaupt einberufen.

Zufrieden ist Schriebl mit der Entwicklung der im Sommer ins Ausland gewechselten Akteurinnen. Innenverteidigerin Claudia Wenger sei in Leverkusen das Um und Auf, Außenverteidigerin Chiara d’Angelo wie auch Torfrau Mariella El Sherif bei Werder Bremen nicht wegzudenken. Zudem würden auch die Neo-Hamburgerinnen Melanie Brunnthaler und Sophie Hillebrand tolle Leistungen bringen.

England-Legionärinnen fehlt Spielpraxis

Schwierig stellt sich hingegen die Situation für die England-Legionärinnen dar. Rechtsverteidigerin Laura Wienroither durfte bei Manchester City nur einmal für acht Minuten im Ligacup ran, Torfrau Manuela Zinsberger hat bei Arsenal gar keine Aussicht auf Spielzeit. Zudem saß auch Linksverteidigerin Verena Hanshaw in den jüngsten beiden Partien von West Ham auf der Bank. “Es ist natürlich erfreulicher, wenn alle ihre Spiele machen, weil sonst der Rhythmus fehlt. Da sie nicht spielen, werden sie nicht ihre Bestform haben, sie haben aber trotzdem so viel Qualität, dass sie immer noch Gutes leisten können”, erläuterte Schriebl.

Auch deshalb gibt es vorerst keine Diskussion auf der Torfrauen-Position, Zinsberger genießt das Vertrauen. Die Noch-29-Jährige ist auch als Leaderin in einer Truppe gefragt, die am Mittwoch nach Tschechien reisen wird. In diese Rolle wird auch Dunst schlüpfen. Die Neo-Bayern-Akteurin ist nach überstandenem Kreuzbandriss ab Montag im Teamcamp in Bad Erlach wie auch Georgieva nach ihrer Schulter-Operation als Trainingsgast dabei.

Letzter ÖFB-Lehrgang 2025 in Jerez

“Ich hoffe, dass sie dann im nächsten Lehrgang wieder als vollwertiger Teil des Teams dabei sein können”, sagte Schriebl. Der findet zwischen 24. November und 2. Dezember in Jerez statt. Die Gegner für zwei Test-Länderspiele auf spanischem Boden stehen noch nicht fest.

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