Von: luk
Bozen – Aus Südtiroler Sicht ruhen die Medaillenhoffnungen bei den Special Olympics World Winter Games 2017 in Schladming auf Peter Blaas und Andreas Psaier im Ski Alpin und Tobia Kostner im Ski Nordisch. Gemeinsam mit 31 weiteren Athleten der Italienauswahl werden sie vom 14. bis zum 25. März in Österreich um die Medaillen kämpfen, begleitet werden die Südtiroler Sportler von ihrem Trainer und Betreuer Karl Hofer. Landeshauptmann Arno Kompatscher ermutigte die Sportler und gab ihnen seine Glückwünsche mit auf den Weg: „Bei den Weltwinterspielen werdet ihr unser Land repräsentieren und darauf sind wir stolz. Wir wünschen euch große sportliche und auch persönliche Erfolge.“ Auch Sportlandesrätin Martha Stocker würdigte die Südtiroler Athleten als beispielhafte Vertreter des Landes: „Südtirol ist stolz auf euch, mit eurem Lebensmut und euren sportlichen Leistungen werdet ihr uns bei den Weltwinterspielen würdig vertreten.“
Spiele der Superlative und Fest der Inklusion
Die Special Olympics finden zum zweiten Mal nach 1993 in Österreich statt, die Zahlen zu diesem Sportevent sind beeindruckend: vom 14. bis 25. März werden 2700 Athleten mit und ohne intellektueller Beeinträchtigung aus 107 Ländern um die Medaillen kämpfen, ihre Leistungen werden bei nahezu 1000 Siegerehrungen gewürdigt. An ihrer Seite stehen 1100 Trainer, rund 5000 Familienangehörige, 3000 Freiwillige und 800 Medienvertreter.
Siegen steht dabei nicht an oberster Stelle: Ziel ist vor allem, durch sportliche Aktivität mehr Selbstvertrauen zu erlangen und die Selbständigkeit durch das Erlernen und Verstehen von Regeln zu steigern. Special Olympics hat dazu ein eigenes Regelwerk und Konzept entwickelt, nach dem es Sportlern aller Leistungsstufen ermöglicht wird, an Wettbewerben teilzunehmen. Folgt man dem Eid der Weltwinterspiele „Lasst mich gewinnen! Aber wenn ich nicht gewinnen kann, lasst es mich mutig versuchen“, lässt sich auch die Absicht der Organisatoren erkennen, Siegen nicht in den Vordergrund zu stellen. Es geht vor allem darum, einen maßgeblichen Beitrag zu leisten, Menschen mit und ohne intellektueller Beeinträchtigung an der Gesellschaft teilhaben zu lassen und damit die gelebte Inklusion in den Vordergrund zu stellen.
Familien, Vereine und Betreuer als Unterstützer
„Wir müssen darauf hinarbeiten, dass Menschen mit mentaler Beeinträchtigung in Zukunft selbstverständliche Mitglieder unserer Gesellschaft werden. Von ihrer offenen und ehrlichen Art können wir alle etwas lernen“, hob Landesrätin Stocker bei der heutigen Verabschiedung hervor. Tragende Säulen im Behindertensport seien dabei die Familien, die jeweiligen Sportvereine und natürlich die Betreuer, die viele Stunden in das Training mit ihren Schützlingen investieren, so die Landesrätin. Stunden, die der Betreuer Karl Hofer sehr gerne investiert: „Diese Menschen haben ein großes Feingefühl für ihr soziales Umfeld, ihre Dankbarkeit motiviert mich immer wieder.“ Künftig wünsche er sich einen gemeinsamen Auftritt des Behindertensports in Südtirol, auch um mit einer stärkeren Stimme auftreten zu können, so Hofer.