Suljovic unterlag trotz ansprechender Leistung 0:4

Topstar Littler lässt Suljovic bei Darts-WM keine Chance

Sonntag, 28. Dezember 2025 | 00:46 Uhr

Von: apa

Die große Überraschung ist ausgeblieben. Mensur Suljovic ist am späten Samstagabend in der dritten Runde der Darts-WM in London ausgeschieden. Der Wiener musste sich dem Weltranglisten-Ersten Luke Littler erwartet klar mit 0:4 geschlagen geben. Der 18-jährige Titelverteidiger ließ dem 53-Jährigen keine Chance. Littler hat im Turnierverlauf weiterhin keinen Satz abgegeben. Suljovic blieb trotz ansprechender Leistung das vierte WM-Achtelfinale seiner Karriere verwehrt.

Littler zeigte im Alexandra Palace eine überragende Vorstellung. Das Darts-Wunderkind breakte Suljovic bereits im ersten Leg und holte sich den ersten Satz souverän mit 3:0. Im zweiten Durchgang steigerte Suljovic zwar seinen Punktedurchschnitt, Littler finishte ihn aber mit einer Aufnahme von 105 Punkten erneut ohne Chance auf einen Leg-Gewinn für den Außenseiter.

Im zweiten Leg des dritten Satzes machte Littler den ersten kleinen Fehler. Suljovic heizte das Publikum an und schrieb zum 1:1 erstmals an. Der gebürtige Serbe stellte mit einem weiteren Break auch noch auf 2:2, der Satz ging durch ein 124er-Finish aber erneut an Littler. Den vierten Durchgang holte sich “The Nuke” mit 3:1.

Suljovic lobt Littler

“Mit so einem Score kann man ihn nicht bezwingen”, meinte Suljovic auf DAZN. “Dieser Kerl ist absolut verdient die Nummer eins.” Lediglich Rekordweltmeister Phil Taylor stellte “The Gentle” in der ewigen Hierarchie des Darts noch über Littler. Auch das Auftreten des 18-Jährigen rang ihm Respekt ab. “Er spielt sein Spiel und macht nicht dieses Blabla. Dieser Kerl redet mit den Darts-Pfeilen”, sagte Suljovic. “Da müssen sich gewisse Leute etwas abschauen.”

Ein Seitenhieb auf Littlers englischen Landsmann Joe Cullen, der Suljovic nach seinem Aus in Runde zwei aufgrund dessen enorm langsamer Spielweise und seines ausgelassenen Jubels zwischendurch “Betrug” vorgeworfen hatte. “Was soll ich dazu sagen? Ich habe ihm nichts getan”, betonte Suljovic.

Littler war mit seiner Vorstellung zufrieden. “Ich habe das Schlimmste befürchtet, aber so langsam hat er gar nicht gespielt”, sagte der Weltmeister über Suljovic. “Einmal habe ich ihm eine Chance gegeben, die hat er genutzt.” Suljovic zeigte nach zwei 3:1-Siegen in den ersten beiden Runden sein bestes Spiel im Turnier – letztlich aber unbelohnt. Seine Achtelfinal-Einzüge bei den Weltmeisterschaften 2011, 2016 und 2018 bleiben nach nun 17 Teilnahmen seine besten WM-Ergebnisse.

“Private Probleme” überwunden

“Ich habe viele private Probleme gehabt, aber ich hoffe, in den nächsten zwei, drei Jahren komme ich wieder zurück. Das Spiel ist drinnen”, versicherte Suljovic. Der Wiener schob sich durch das Erreichen der dritten Runde und 35.000 Pfund (ca. 40.000 Euro) Preisgeld von Position 60 in der Weltrangliste um einige Positionen nach vorne.

Für Littler, der am Rande der WM verriet, dass er einst geschielt hatte und sich daher im Kindergartenalter einer Augenoperation unterziehen musste, geht es um deutlich mehr. Für den Weltmeistertitel sind eine Million Pfund ausgelobt. Bei der vergangenen WM-Ausgabe war es noch die Hälfte.

Der Topstar bekommt es im Achtelfinale am Montag mit dem Gewinner der Partie zwischen dem Australier Damon Heta und dem Engländer Rob Cross am Sonntag (nicht vor 15.00 Uhr) zu tun. Gegen Cross, den Weltmeister von 2018, hatte Littler Anfang 2024 mit 16 Jahren bei seinem WM-Debüt im Halbfinale triumphiert. Am Tag darauf kassierte der Teenager im Finale seine bis dato immer noch einzige Niederlage in einem WM-Turnier.

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