Cia mit dem Siegtor in der 91. Minute – In Cosenza reicht ein Remis

Traum lebt: Erstes Play-off-Halbfinale geht an die Weiß-Roten

Mittwoch, 06. Juni 2018 | 22:37 Uhr

Bozen – Im Halbfinal-Hinspiel der Play-Offs der Serie C – unter den Flutlichtern eines restlos ausverkauften Drususstadions – setzt der FC Südtirol seinen enormen Kampfgeist und Siegeswillen erneut unter Beweis und gewinnt dank eines späten Treffers von Michael Cia in der ersten Minute der Nachspielzeit mit 1:0 gegen Cosenza. Am Sonntag reicht den Weiß-Roten im Rückspiel in Kalabrien bereits ein Unentschieden, um in das Endspiel von Pescara einzuziehen, wo es dann um den Aufstieg in die Serie B gehen würde.

MATCH PREVIEW

Nachdem man im Viertelfinale Viterbese ausgeschaltet hat (dank einem 2:2-Unentschieden auswärts und einem souveränen 2:0-Sieg zuhause am vergangenen Sonntag), trifft der FC Südtirol von Mister Zanetti unter den Flutlichtern des heimischen Drususstadion im Halbfinal-Hinspiel auf Cosenza, das im Viertelfinale durch zwei Siege (2:1 zuhause und 2:0 in San Benedetto del Tronto) Sambenedettese eliminieren konnte. Zwischen Regular Season und Play-Offs hat der FCS zuhause zur zwei von 18 Spielen verloren (gegen Bassano und Gubbio), darüber hinaus gab es ganze zehn Siege und sechs Remis. Ebenfalls Regular Season und Play-Off übergreifend sind die Weiß-Roten seit sechs Spielen ungeschlagen – man feierte fünf Siege und holte ein Unentschieden.

Cosenza hingegen hat bereits sechs Play-Off-Spiele bestritten. In der ersten Runde (nur ein Spiel) schlug man im heimischen Stadion Sicula Leonzio mit 2:1. In Runde 2 (ebenso nur ein Spiel) holte man – ebenso zuhause – ein 1:1 gegen Casertana, das aufgrund der besseren Platzierung nach der Regular Season bereits für den Einzug in die nächste Runde reichte. Im Achtelfinale traf Cosenza auf Trapani, gegen das man sowohl das Hin- (zuhause, 2:1), als auch Rückspiel (auswärts in Sizilien, 2:0) gewinnen konnte. Wie bereits erwähnt gab es im Viertelfinale gegen Sambenedettese ebenfalls zwei Siege.

Gegen die “Lupi” aus Kalabrien muss Mister Zanetti auf die verletzten Gyasi (Knöchelverletzung), Berardocco (Muskelzerrung beim Abschlusstraining) und Cess (Muskelverletzung) verzichten. In der Spielmacher-Position spielt anstelle von Berardocco Broh, Smith rückt deshalb auf dessen Position in die Startelf. Im Angriff hingegen stürmt Candellone an der Seite von Bomber Costantino. Neben den verletzten Gyasi und Berardocco laufen fünf Spieler Gefahr, für das Rückspiel gelbgesperrt zu sein: Vinetot, Sgarbi, Smith, Costantino und Candellone.

FCS/FotoSport Bordoni

LIVE MATCH

Das Late-Night-Match im vollgepackten Drususstadion (restlos ausverkauft) begann mit einer Hiobsbotschaft für die Gäste, die bereits in der 3. Minute verletzungsbedingt einen Wechsel tätigen mussten. Für Camigliano (anscheinend erlitt er eine Muskelverletzung) kam der 37-jährige Pascali in der Dreierkette.

Die erste nennenswerte Möglichkeit der Partie kam erst in der 17. Minute, als Costantino mit dem Ball am Fuß Richtung Mitte zog und aus 25 Metern einen Rechtsschuss abfeuerte, der jedoch deutlich am Tor vorbeiging.
Cosenza verhielt sich in der Anfangsphase sehr vorsichtig, der FCS war ein wenig engagierter, hatte aber Mühe, sich konkrete Chancen zu erspielen.
In Minute 28 dann wieder der FCS: Erlic fing im Mittelfeld einen Pass ab und spielte auf Smith, der wiederum quer zu Fink legte. Der Kapitän der Weiß-Roten spielte einen grandiosen Lochpass auf Costantino, der im Sechzehner von Corsi stark bedrängt wurde und zu Boden ging. Der Schiedsrichter entschied aber – nach Anzeige des Assistenten – auf eine Abseitsposition des Bombers der Hausherren. Zehn Minuten später kam Cosenza – das nun nach an nach an Boden gewann – zu seiner ersten guten Chance: Ein gefährlicher D’Orazio-Eckball kam in die Mitte, wo Pascali aus guter Position zum Kopfball ansetzte – Tait jedoch klärte mit seinem Oberkörper. Kurz vor dem Seitenwechsel noch einmal die Weiß-Roten: Tait mit der Flanke von rechts an den ersten Pfosten, wo Candellone zwar zum Kopfball kam, aufgrund des spitzen Winkels aber nicht das Tor von Saracco traf. Nach drei Minuten Nachspielzeit ging eine an Emotionen und Torchancen arme erste Halbzeit zu Ende. Mit einem torlosen Unentschieden schritten die beiden Teams folgerichtig in die Kabinen.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es in die zweiten 45 Minuten. Ebenfalls unverändert blieb zunächst die nur dürftig unterhaltsame Partie. In der 51. Minute kassierte Sgarbi aufgrund eines überharten – und auch etwas unnötigen – Einsteigens die gelbe Karten. Er fällt somit im Rückspiel in Cosenza aus.
Die erste gute Chance der zweiten Halbzeit gehörte den Hausherren: Broh zündete in Spielminute 54 den Turbo und lief auf der linken Seite allen davon. Er servierte in der Mitte gekonnt Costantino, der sich ein wenig Platz zum Abschluss verschaffte, sein Rechtsschuss jedoch fiel zu schwach aus – kein Problem für Saracco.

Nur einige Minuten später brannte es ein wenig im Strafraum der Gastgeber, als Corsi einen Eckball in die Mitte brachte und die Hintermannschaft der Weiß-Roten sich nicht richtig befreien konnte. Mungo kam angelaufen, traf jedoch mit seinem Direktschuss nicht den Kasten von Offredi.
In der 71. Minute dann die Doppelchance für Cosenza, zweimal reagierte Offredi herausragend: Zuerst parierte er einen Schuss von Corsi aus 25 Metern Entfernung, nach dem anschließenden Eckball war er bei einem Kopfball von Okereke aus unmittelbarer Distanz zur Stelle.
Mister Zanetti versuchte, zu reagieren und frischen Wind in die Partie zu bringen – er brachte auf der Spielmacher-Position Bertoni für Smith und im Angriff Heatley Flores für Candellone.

FCS/FotoSport Bordoni

Als sich alle im Drususstadion mit dem torlosen Unentschieden abgefunden hatten, weil auch die Schlussphase eindeutig darauf hindeutete, kam der FC Südtirol doch noch zum späten 1:0: Der sehr gut aufgelegte Broh schlug heute in der 91. Minute von rechts noch einmal eine Flanke in die Mitte, wo er Cia fand. Letzterer schloss ab, Saracco hielt per Reflex aber zunächst herausragend. Nach einem Getümmel im Fünfer kam das Spielgerät wieder zurück zu Cia, der sich diese Chance zum Siegtreffer für die Weiß-Roten dieses Mal nicht nehmen ließ und zum 1:0 einschob. Das Drususstadion stand Kopf, der Jubel der heimischen Fans kannte keine Grenzen mehr.
Dann passierte nicht mehr viel, nach weiteren zwei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiri Braglia die Partie ab.

Der FC Südtirol sicherte sich dank eines späten Treffers von Michael Cia den ersten Akt des Play-Off-Halbfinals mit 1:0 gegen Cosenza.

FCS/FotoSport Bordoni

FC SÜDTIROL – COSENZA 1:0 (0:0)

FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Erlic, Sgarbi, Vinetot; Tait, Smith (73. Bertoni), Broh, Fink (61. Cia), Frascatore (86. Zanchi); Costantino, Candellone (74. Heatley Flores)
Auf der Ersatzbank: D’Egidio, Weiss, Baldan, Boccalari, Oneto, Gatto, Berardi, Roma
Trainer: Paolo Zanetti

COSENZA (3-5-2): Saracco; Idda, Dermaku, Camigliano (3. Pascali); Corsi, Bruccini, Palmiero, Mungo (72. Calamai), D’Orazio; Okereke, Tutino (72. Perez)
Auf der Ersatzbank: Zommers, Ramos, Pasqualoni, Boniotti, Trovato, Loviso, Braglia
Trainer: Piero Braglia
SCHIEDSRICHTER: Federico Dionisi aus L’Aquila (Linienrichter: Lorenzo Abagnara aus Nocera Inferiore und Pierluigi aus Vecchia di Avellino. Vierter Offizieller: Daniele Viotti aus Tivoli)

TOR: 1:0 Cia (90. + 1)
ANMERKUNGEN: Sommerlicher, leicht windiger Abend.
Gelbe Karten: Sgarbi (51., FCS), Dermaku (73., COS)

Von: ka

Bezirk: Bozen