Von: apa
Titelverteidiger Daniel Tschofenig hat sich am Montag beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf nur dem überlegenen Weltcup-Dominator Domen Prevc beugen müssen. Der favorisierte Slowene verwies den Kärntner um 17,5 Punkte auf den zweiten Rang. Der ursprünglich ex aequo mit Tschofenig klassierte Slowene Timi Zajc wurde disqualifiziert, weil die Beinlänge seines Anzugs um 3 mm zu lang war. Somit wurde der Deutsche Felix Hoffmann hauchdünn vor Jan Hörl Dritter.
Stephan Embacher, Tourneedebütant Jonas Schuster und Vorjahressieger Stefan Kraft folgten auf den Rängen sieben bis neun. Großschanzenweltmeister Prevc feierte mit zweimaliger Höchstweite auf der Schattenbergschanze vor 25.500 euphorischen Fans den ersten Sieg eines Slowenen beim ersten Bewerb der Traditionsserie. Der 26-jährige Skiflug-Weltrekordler nimmt nach seinem Premierenerfolg bei der Tournee einen Riesenvorsprung von umgerechnet fast zehn Metern mit ins Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Hinter Tschofenig sind die Abstände aber klein. Mitfavorit Ryoyu Kobayashi riss als Sechster 21,7 Punkte Rückstand auf.
Tschofenig bejubelt Comeback am Podest
Der zuletzt mit Problemen kämpfende Tschofenig verbesserte sich im Finale vom vierten Zwischenrang noch auf das Podest. “Extrem genial, nach den letzten schwierigen Wochen bei der Tournee so zurückzukommen, ist unglaublich. Das war einer der besten Wettkämpfe seit langem von mir, ich bin echt zufrieden”, sagte der Weltcupgesamtsieger, der noch keine Vorentscheidung ausmachen wollte. “Die Tournee ist kein Sprint, sondern ein Marathon.” Prevc noch einzuholen, werde aber extrem schwierig. “Er macht keine Fehler, er klopft einen Sprung nach dem anderen runter. Wir müssen fast hoffen, dass er Fehler macht.”
Andreas Widhölzl freute sich über ein starkes Mannschaftsergebnis. “Ich bin sehr zufrieden mit dem Start. Man sieht, dass sie gut springen können”, sagte der ÖSV-Cheftrainer. Alle sieben ÖSV-Adler klassierten sich in den Top 16. “Man merkt, dass die Jungen extrem viel Talent haben.” Mit Blick auf den überlegenen Prevc könne man nur hoffen, dass diesem noch ein Fehler unterläuft, betonte der Tiroler. “Er ist sehr gut unterwegs, macht keine Fehler und deklassiert uns ein bisschen.”
Prevc will es einfach laufen lassen
Der angesprochene Triumphator will einfach seine seit Wochen anhaltende Topform halten. “Ich will den Moment genießen und es einfach so weiterlaufen lassen. Wenn alles zusammenpasst, schaut es immer leicht aus, und es kann Magisches passieren”, sagte Prevc. Der nach dem ersten Durchgang zweitplatzierte Hörl rutschte noch vom Podest, sein Rückstand auf Hoffmann betrug nur 0,2 Punkte. Der Salzburger war aber nicht enttäuscht. “Das war positiv, ich bin gut positioniert. Auf jeden Fall besser als die letzten Wochen”, sagte Hörl, der noch an den Gesamtsieg glaubt. “Alles ist möglich, es wird schwer, aber es sind noch drei Stationen.”
Der wie Hörl im Finale noch vom Podium gefallene Schuster ärgerte sich nur kurz. “Es war ein kleiner Fehler drinnen, aber insgesamt war es trotzdem ein super Tag”, sagte der Tiroler. Vorjahressieger Kraft fand nicht zu seinem höchsten Niveau. “Das war nicht optimal. Es war grundsolide, aber alles hat nicht zusammengestimmt.” Für den ehemaligen Tourneesieger ist Prevc unantastbar. “Gegen Domen, so ehrlich muss man sein, ist sowieso kein Kraut gewachsen.”




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