Von: APA/Reuters
Max Verstappen hat sich am Samstag mit einer Traumrunde die Pole Position für den Grand Prix von Abu Dhabi und somit einen Vorteil für das Formel-1-WM-Finale gesichert. Der Red-Bull-Pilot verwies im Qualifying seine WM-Konkurrenten von McLaren, Lando Norris (+0,201 Sek.) und Oscar Piastri (+0,230), auf die Plätze zwei und drei. “Das war Wahnsinn”, jubelte Verstappen. Norris reicht jedoch am Sonntag (14.00 Uhr/live ServusTV, Sky) ein dritter Platz, um Weltmeister zu werden.
Damit hat die Königsklasse des Motorsports alle nötigen Zutaten für einen dramatischen Showdown. “Es sind die ersten Drei in der WM die ersten Drei in der Startaufstellung. Das wird vielleicht schon in der ersten Kurve richtig brisant”, orakelte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Mit der achten Pole heuer und seiner 48. insgesamt hat Verstappen einen weiteren wichtigen Teilerfolg bei seiner Aufholjagd erzielt. “Ich bin unglaublich glücklich, auf Platz eins zu stehen. Das ist das Einzige, was wir tun und kontrollieren können, um das Maximum herauszuholen”, sagte der Niederländer.
Die Startposition spielt in Abu Dhabi eine nicht zu unterschätzende Rolle. In den letzten zehn Rennen auf dem Yas Marina Circuit gewannen jeweils die Pole-Fahrer, im Vorjahr war das Norris. Der Brite geht mit zwölf Punkten Vorsprung auf Verstappen und 16 auf Piastri in den alles entscheidenden Grand Prix. Titelverteidiger Verstappen muss gewinnen und braucht dahinter Schützenhilfe, um seinen fünften Titel in Folge zu holen.
Verstappen dominierte Q3
Die Topfahrer gaben sich in den ersten beiden Quali-Phasen keine Blöße, Piastri war im Q1 am schnellsten, George Russell (Mercedes) im Q2. Im dritten Abschnitt präsentierte sich Verstappen weltmeisterlich und knallte eine erste Rundenbestmarke (1:22,295 Min.) auf den Asphalt des Yas Marina Circuit. An dieser Zeit bissen sich die beiden McLaren die Zähne aus, während der 28-Jährige diese sogar noch einmal auf 1:22,207 verbesserte. “Ich habe mit Max vorher gesprochen und gesagt: Du weißt, wir brauchen von dir eine ‘Magic-Runde’. Dann hat er gleich zwei hingelegt”, sagte Marko im Sky-Interview.
“Ich denke, das, was wir verändert haben, hat mir geholfen im Qualifying”, wies Verstappen auf einige Optimierungen am Auto hin. Marko war optimistisch, “dass diese Veränderungen sich auch im Rennen noch mehr positiv auswirken”. Der Steirer hofft für Sonntag zudem auf Hilfe von außen. “Zwischen uns und den McLaren, da wäre es gut, wenn wir noch jemanden dazwischen hätten.” Ein Kandidat wäre Russell, der von Position vier aus startet. Verstappen könnte zudem an der Spitze versuchen, das Feld eng zu halten statt einen Vorsprung herauszufahren.
McLaren unter Druck
Norris und Piastri mussten unterdessen die zwei Zehntel Rückstand zur Kenntnis nehmen. “Max hat einen super Job gemacht, herzlichen Glückwunsch. Ich habe alles gegeben, was ich konnte”, erklärte WM-Leader Norris. “Ich denke, meine Runde war gut, ich war recht zufrieden. Aber klar, ich bin enttäuscht, nicht auf der Pole zu stehen. Wir waren einfach nicht schnell genug.” Auf die Frage, ob er das Rennen am Sonntag taktisch angehe, antwortete der Brite nur: “Ich werde morgen versuchen zu gewinnen. Das ist das Ziel.”
“Das verspricht einen ziemlich aufregenden Tag morgen”, meinte wiederum Piastri, dessen WM-Chancen deutlich gesunken sind. Sein Team dürfte ihn zudem um Unterstützung bitten, um nach dem Konstrukteurs- auch den Fahrertitel zu holen. “Im Kampf zwischen unseren Fahrern wollen wir nichts Verkehrtes machen”, erklärte McLaren-Boss Zac Brown. “Wir müssen einfach drauf schauen, dass wir eine gute erste Runde haben, dass wir die Positionen halten, die wir jetzt haben. Unsere Renn-Pace gibt uns einen gewissen Vorteil, was die Strategie betrifft. Wir müssen das Rennen nicht gewinnen, wollen es aber gewinnen.”
Vorfall zwischen Norris und Tsunoda
Norris hatte die Freitagtrainings dominiert und war auch im Abschlusstraining Samstagmittag vor Verstappen geblieben. Der Brite erlebte jedoch eine Schrecksekunde – und Schuld daran war ausgerechnet ein Red-Bull-Fahrer. Ausgangs einer Kurve fuhr Yuki Tsunoda in der Fahrbahn-Mitte. Allerdings war der Japaner nicht im Renntempo. Norris schon, der blitzschnell reagierte und links an Tsunoda vorbeifuhr, um einen schweren Crash zu vermeiden. Die Rennkommissare brummten den “Bullen” eine 10.000-Euro-Strafe auf und verwarnten Tsunoda.
Für Lewis Hamilton war unterdessen das letzte Qualifying ein Spiegelbild seiner bisherigen Saison, der Ferrari-Pilot schied zum dritten Mal in Serie bereits im Q1 aus und geht von Startplatz 16 ins Rennen. Der siebenfache Weltmeister verließ stinksauer den Circuit. Der Brite war bereits im dritten Freien Training in die Streckenbegrenzung gekracht.




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