Von: luk
Bozen – Seit Montag ist das oew-Filmfestival für Berufs- und Oberschüler*innen zum Thema “(Zu)Flucht“ der Organisation für Eine solidarische Welt in vollem Gange. Südtirolweit sehen sich in dieser Woche knapp 2000 Schüler*innen die Filme „Mediterranea“, „Der Marsch“, „Die Piroge“, „Terraferma“ und „Die Farbe des Ozeans“ an. Die Festivaljury, bestehend auf fünf Oberschüler*innen, hat „Die Piroge“ zum diesjährigen Siegerfilm gewählt. Er wird am Freitag, 11. November um 20.00 Uhr im Forum Brixen für alle Filmliebhaber*innen gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Die 13. Auflage des fünftägigen oew-Filmfestivals steht in diesem Jahr unter dem Motto “(Zu)Flucht.“ Fünf Filme laufen derzeit als Schüler*innen-Vorstellungen in Meran, Bruneck, Brixen und zum ersten Mal auch in Schlanders. Im Mittelpunkt der Filme stehen Menschen, die auf der Flucht sind oder Flüchtenden begegnen: „Mediterranea“ des italienischen Regisseurs Jonas Carpignano erzählt die Geschichte von Ayiva, der an der italienischen Küste strandet und dort als illegaler Einwanderer in eine unbekannte Realität eintaucht. Eine Gruppe verzweifelter Menschen macht sich nach Europa auf, um dem Hungertod zu entfliehen („Der Marsch“). Da in Ihrer Heimat ihr Einkommen als Fischer nicht zum Überleben reicht, soll Baye Laye eine Gruppe junger Männer in einer Piroge über das Mittelmeer bringen („Die Piroge“). Zwei Filme stellen Menschen ins Zentrum, die Flüchtlingen begegnen: Bewohner*innen einer touristischen Mittelmeerinsel treffen plötzlich auf eine Großzahl von flüchtenden Menschen („Terraferma“). Der Grenzpolizist José entscheidet täglich über hunderte menschliche Schicksale („Die Farbe des Ozeans“).
Matthäus Kircher, der Geschäftsführer der oew, freut sich über den regen Zuspruch zur diesjährigen Ausgabe des Festivals: „Um das komplexe Thema Fluch zu begreifen, brauchen wir Informationen und Offenheit“, so Kircher „gerade das Medium Film, das informiert und gleichzeitig auch die emotionale Seite anspricht, kann in Kombination mit der Neugier der Jugendlichen Veränderungen in der Gesellschaft und Lösungsansätze im Hinblick auf Herausforderungen bewirken.“ Knapp 2000 Schüler*innen aus allen Teilen des Landes gehen in dieser Woche ins Kino und setzen sich mit dem Phänomen Flucht auseinander. In den nächsten Wochen werden Referent*innen der oew in die Schulklassen kommen und gemeinsam mit den Schüler*innen die Thematik vertiefen. „Es wird in diesem Jahr auch die Möglichkeit geben, betroffenen Menschen zu begegnen, die selbst Flucht erlebt haben.“, erklärt Verena Gschnell, Verantwortliche für das Festival bei der oew.
Zum Abschluss des Festivals am Freitag, den 11. November 2016 lädt die oew zur Vorführung des Siegerfilms „Die Piroge“ um 20.00 Uhr ins Forum Brixen. Eine Reservierung ist nicht notwendig, eine freiwillige Spende erwünscht. Das Preisgeld von 1.500 Euro geht in diesem Jahr an die oew-Partnerorganisation „Acción Ecológica“, die sich in Ecuador für den Erhalt des Lebensraums der indigenen Bevölkerung im Regenwald Yasuni einsetzt.