Gedenken

Andreas Hofer-Feier in Margreid mit Gastredner Roland Lang

Samstag, 23. Februar 2019 | 16:59 Uhr

Margreid – Bei der Andreas Hofer-Gedenkfeiert in Margreid zelebrierte Hochwürden Florian Argreiter die Heilige Messe und erinnerte in seiner Predigt an Andreas Hofer, der sich für seine Heimat eingesetzt habe. Er gedachte aber auch allen anderen Menschen, die für die Heimat Opfer brachten – bis hin zum Verlust ihres Lebens.

Nach der Messe marschierten die Schützenkompanie Margreid gemeinsam mit den Ehrengästen, der Musikkapelle, der Freiwilligen Feuerwehr und der Bevölkerung zur Gedenkfeier mit Kranzniederlegung zum Friedhof.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Hauptmann Walter Bonora und einem kurzen Gebet von Marketenderin Michaela Perktold, umrahmt von Liedern des Kirchenchores Margreid, erinnerte Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes, in seiner Rede an Andreas Hofer und an den Heldenmut der freiheitsliebenden Tiroler, der in Europa in aller Munde war.

„Tirol musste sich dann 1915 wieder selbst verteidigen. Während im ersten Kriegsjahr die besten militärischen Verbände an der Ostfront gekämpft und geblutet haben, haben die Standschützen zuerst alleine, später dann mit zu Hilfe gekommenen bayrischen Soldaten und dem österreichischen Militär die Südfront unsere Heimat verteidigt. Es ist von höchster Symbolik, dass zu Kriegsende Tiroler Standschützen und die Freiwilligen Schützen Kärntens, Oberösterreichs, Salzburgs und der Steiermark auf dem höchsten Berg Tirols, dem Ortler, standen und ihre Stellungen hielten, bis im November 1918 Tirol dem Feinde kampflos preisgegeben werden musste“, führte Roland Lang weiter aus.

Er spannte den Bogen zu den Freiheitskämpfern der 60-er Jahre: „Vergessen wir die Opfer nicht, die selbstlose Männer und Frauen in den 60-er Jahren für die Heimat erbrachten. Sie wurden gefoltert und ihrer bürgerlichen Rechte beraubt. Bis heute verzeichnet kein Geschichtsbuch das wahre Ausmaß dieser Menschenrechtsverletzungen. Sie handelten in einer Situation, in der alle politischen Mittel ausgeschöpft waren und das Bestreben Roms, durch gelenkte Unterwanderung eine italienische Mehrheit im Lande zu erreichen, erfolgreich zu sein drohte.“

Am Ende seiner Rede verwies er noch auf die Ausstellung „BAS-Opfer für die Freiheit“ in Bozen in der Laubengasse, in der an die schwierigen 60-er Jahre erinnert wird. „Die Marketenderin Michaela Perktold, gewissenhafte Leiterin der Ausstellung, kann euch dazu nähere Auskünfte geben. Ich möchte alle Anwesenden einladen, sich zwischen Dokumenten, Ausstellungsstücken und Bildern mit dieser Zeit auseinanderzusetzen.“

Nach der Gedenkrede wurde ein Kranz von Jungschütze Lukas Gafriller und Schütze Roland Piger vor dem Kriegerdenkmal niedergelegt und von der Musikkapelle Margreid mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ begleitet. Die Landeshymne, gespielt von der Musikkapelle, war der würdige Abschluss der Gedenkfeier.

Hauptmann Walter Bonora bedankte sich bei allen Mitwirkenden und bei der Bevölkerung für die Teilnahme an dieser Feier und lud alle Anwesenden zu einem Umtrunk mit Brötchen im Karl Anrather Haus ein.

Von: mk

Bezirk: Überetsch/Unterland