Von: mk
Wolkenstein/St. Christina/St. Ulrich – Um die Herausforderungen für Lehrer und Erzieher sowie die Bedürfnisse der Kinder ging es bei den Schul- und Kindergartenbesuchen des ladinischen Bildungslandesrats Daniel Alfreider in Gröden.
Der neuen Mittelschule in Wolkenstein, in der Grundschule St. Christina, im Kindergarten Salieta in St. Ulrich und im Schulsprengel St. Ulrich war der ladinische Bildungslandesrat heute gemeinsam mit Schulamtsleiterin Edith Ploner auf Stippvisite. Im Gespräch mit Direktoren, Lehrern, Erziehern und natürlich auch mit den Kindern hat sich der Landesrat ein Bild von den aktuellen Anforderungen an die Bildungseinrichtungen gemacht.
“Für unsere Kinder sind der Kindergarten und die Schulen, neben den Eltern, vielleicht die wichtigste Säule für eine erfolgreiche Entwicklung und zur Vorbereitung auf den späteren Lebensweg. Es freut mich zu sehen, mit wie viel Professionalität und Leidenschaft in den Schulen und Kindergärten gearbeitet wird”, sagte der ladinische Bildungslandesrat. Die Herausforderungen für alle, die im Bildungsbereich arbeiten, würden immer breiter, deswegen gelte es, zusammen mit allen in der Bildungswelt Tätigen bessere Rahmenbedingungen für die Zukunft zu finden, um diese Berufe wieder attraktiver zu machen.
Um den Wert von Handfertigkeiten und vor allem auch von Bewegung für Heranwachsende ging es in der Mittelschule in Wolkenstein, wo der Landesrat mit Schuldirektorin Claudia Schrott einen Rundgang durch die Werkstätten und die Turnhalle. Im vor einigen Jahren komplett erneuerten Gebäude lernen 141 Schüler.
Mehrsprachigkeit war das zentrale Thema in der Grundschule in St. Christina, wo der Landesrat sich bei Schulleiterinnen Susanna Comploj und Irmgard Perathoner über die Grundschule mit 103 Schülern informierte. Zu den Eigenheiten der ladinischen Schule gehört bekanntlich das paritätische Schulmodell, also der Unterricht in den Sprachen Ladinisch, Italienisch und Deutsch von der ersten Grundschule an.
Wie der Spracherwerb bei den kleineren Kindern vor sich geht, die in den ladinischen Kindergärten nicht nur ihre Muttersprache, sondern auch noch Deutsch und Italienisch sprechen, erläuterten die ladinische Kindergartendirektorin Hannelore Insam und die Koordinatorin des Kindergartens St. Ulrich Alexandra Insam im Kindergarten “Salieta” (Vergissmeinnicht). Die stetige Weiterbildung und viele Projekte hätten in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, die Förderung der Sprachkompetenz und Musikkompetenz der Kinder bereits in den Kindergärten schon maßgeblich zu verbessern, berichteten die Kindergarten-Vertreterinnen. In den ladinischen Kindergärten werde vermehrt mit genau auf die Kinder abgestimmten Programmen gearbeitet, so die Kindergartendirektorin. Die ladinischen Kindergärten auf dem Gemeindegebiet von St. Ulrich umfassen derzeit sieben Sektionen verteilt auf zwei Kindergärten; jene auf Kastelruther Gemeindegebiet drei Sektionen verteilt auf die Kindergärten in Überwasser und Runggaditsch.
Mit der Direktorin des Schulsprengels St. Ulrich Maria Kostner und ihrer Stellvertreterin Flavia Lardschneider haben sich der Landesrat und die Schulamtsleiterin über die Zusammenarbeit mit den Eltern ausgetauscht. Kostner und Lardschneider berichteten, dass die Schule zunehmend auch Erziehungsaufgaben übernehmen müsse. Die ladinischen Grundschule in St. Ulrich zählt aktuell 298 Schüler, jene in Runggaditsch 38 und die Mittelschule in St. Ulrich 248.
Inklusion und der Umgang mit Einwandererkindern und mit Kindern mit Schwierigkeiten würde noch mehr Ressourcen brauchen, war der Tenor bei allen vier Treffen. Zusätzliche Herausforderungen gebe es auch durch die neuen Medien und sich ändernde Familiensituationen etwas durch Trennungen. Durch gute Vorbereitung, Weiterbildung und viel Einsatz lasse sich jedoch Vieles wettmachen, waren sich Schul- und Kindergartenvertreterinnen bei den vier Treffen einig.