Von: luk
Brixen – „Freunde, die ihr seid gekommen, herzlich reichen wir die Hand!“ singt der Kirchenchor Elvas und bringt damit die Stimmung auf den Punkt, die beim Chörefestival des Bezirks Eisacktal-Wipptal am 25. September in den Innenhöfen und auf den Plätzen der Klosteranlage von Neustift herrscht. Wie die 25 anderen Chorgemeinschaften, die zu diesem Festival gekommen sind, zieht auch der Gesang des Kirchenchores Elvas ein großes Publikum in seinen Bann. Viele sind den ganzen Tag hindurch den Chören auf ihren Stationen gefolgt und so nach dem gemeinsam gestalteten Gottesdienst in der Stiftskirche ganz in die Welt des Chorgesangs eingetaucht. Nun geht es bereits dem Ende zu: Es ist Nachmittag und um 17 Uhr werden sich alle Chöre treffen und das gemeinsame Schlusslied singen. Vor dem Kirchenchor Elvas hat hier in diesem versteckten Hof hinter dem Kreuzgang der Kirchenchor Barbian gesungen. Wie schon den ganzen Tag hindurch singen auch diese Chöre 15 Minuten lang und bringen vier selbst gewählte Lieder zum Erklingen: „Lebe, liebe, lache, sag dem Glück guten Tag“ singen die Elvaser und im bekannten Lied „Wenn es Singen net war“ hört man, dass das Singen dem Leben erst einen Sinn gibt. Auch dies ein passendes Motto für diesen Tag.
Es war ein schöner Tag, voller Freude am Singen und an der Gemeinschaft und bestens organisiert. Der Bezirksobmann des Verbandes der Kirchenchöre Südtirols Wolfgang Girtler führte das Publikum von einem Standort zum nächsten und die Obleute oder Chorleiter stellten ihre Chöre kurz vor. So erfährt man etwa, dass der Kirchenchor Elvas seit 34 Jahren besteht und das Durchschnittsalter der Sänger und Sängerinnen ebenfalls 34 Jahre beträgt. Nach diesem „jungen Chor“ singt der Kirchenchor Vahrn, bevor Girtler das Publikum in den großen Innenhof geleitet, wo es der Kirchenchor Rodeneck unter anderem mit dem Lied „O sole mio“ und Liedern von Lorenz Maierhofer erwartet, dessen Lieder neben vielen Volksliedern hier öfters erklingen. Zum Schluss singt der Kirchenchor von Obervintl vor der schönen Kulisse des Innenhofes des Stifts „Heast es net“ von Hubert von Goisern und andere melancholische Lieder – passend zu der frühherbstlichen Stimmung. Dann wandern Sängerschar und Publikum auf den Platz hinaus, wo man sich zum gemeinsamen Abschlusslied versammelt. Der Verbandsobmann Erich Deltedesco und der Vorsitzende des Verbandes der Kirchenchöre Theodor Rifesser danken ihren Bezirksausschüssen für die gute Zusammenarbeit, vor allem aber den vielen Sängern und Sängerinnen für die Teilnahme. Rifesser betont, dass „der geschichtsträchtige Ort“ das Sängertreffen aufgewertet habe und gibt seiner Freude „über die gesangliche Verlebendigung der Plätze“ Ausdruck. Verbandsobmann Erich Deltedesco dankt ebenfalls den Chören: „Ihr habt mit eurem Gesang diesen Tag zu einem Klang- und Kulturerlebnis werden lassen!“ Singen schaffe Begegnung und ein Gemeinschaftserlebnis, das Freude macht. Der Dank der Obleute und auch des Bezirksobmanns Gottfried Gläserer gilt vor allem auch dem Stiftschor und dem Männerchor Neustift, die das Fest vorbildhaft organisiert und für Speis und Trank gesorgt haben, aber auch den vielen Sponsoren und dem Kloster und dem Pfarrer von Neustift Karl Blasbichler CR. Zum Abschluss dirigiert Bezirkschorleiter Armin Mitterer das gemeinsame Schlusslied „I sing mei Liadl“, bevor die Sänger und Sängerinnen noch das gemütliche Beisammensein genießen, das ja auch ein Ziel dieses gelungenen Chörefestivals ist.