Von: mk
Bozen – Großes Interesse für die Geschichte des Souramont gestern Abend beim Kulturdonnerstags der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino: Vor genau hundert Jahren, am 21. Jänner 1923, hatte die faschistische Regierung die Zwangseingliederung der drei ladinischen Gemeinden des Souramont (Cortina d’Ampezzo/Anpezo/Haydn, Livinallongo/Fodom/Buchenstein und Colle Santa Lucia/Col/Verseil) in die Provinz Belluno angeordnet, nachdem die drei Gemeinden zuvor jahrhundertelang Teil des historischen Tirols waren. Um diese Geschichte ging es beim gestrigen Kulturdonnerstag im vollbesetzten Keller des Bozner Waaghauses.
Euregio-Generalsekretärin Marilena Defrancesco begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter den Direktor des Istitut Cultural Ladin Cesa de Jan aus der Ortschaft Col im Souramont, Denni Dorigo. Das prägende Ereignis der Abtrennung des Souramont vom historischen Tirol wurde in einer szenischen Lesung historischer und zeitgenössischer Texte von Menschen aus Souramont in Tracht thematisiert. Musikalisch begleitete das Ensemble “Kropya” die Veranstaltung.
Die Initiative der Euregio-Kulturdonnerstage wurde vor einem Jahr von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und dem Kulturverein “Waag” ins Leben gerufen: An jedem dritten Donnerstag im Monat stehen im Waaghaus in Bozen Unterhaltung, Workshops und Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen für Erwachsene und für Kinder auf dem Programm. Am Donnerstag, 9. Februar 2023, steht der nächste Euregio-Kulturdonnerstag auf dem Programm.