Von: mk
Bozen – Ein Semester, 240 Studierende sowie 14 Projekte und Kurse vereinen sich an diesem Freitag zu einer virtuellen Werkschau. Mit Gäste-Ospiti-Guests lädt die Fakultät für Design und Künste von 18.00 bis 20.00 Uhr zur Vernissage, bei welcher die Studierenden ihre Projekte einem interessierten Publikum vorstellen werden.
War es eine Konstante des vergangenen Jahres, dass wir zum Warten verdammt waren? Warten, auf dass sich neue Freiheiten auftun und eine Zukunft eintritt, die vielleicht niemals dem entspricht, was wir sie uns vorstellen? The Big Wait war eines der Projekte im Bachelor Design, das sich mit den unterschiedlichen Phänomenen und Orten des Wartens, wie z.B. Warteschlangen, Wartehäuschen, Wartemöbel etc. mit anthropologischem Zuschnitt beschäftigt hat. Dabei reichten die Projektvorschläge von Vorschlägen zur Verbesserung des Tierwohls (können Tiere warten?) über Stadtmöblierungen zur Aufwertung des Siegesplatzes in Bozen bis zu Microarchitekturen für Elektrozapfsäulen oder ein System von Bushaltestellen für die Region.
Das Projekt Care aus dem Master „Öko-Soziales Design“ hingegen setzte sich mit der Pflege auseinander, Pflege wurde dabei inspiriert von der Begrifflichkeit von Bernice Fisher and Joan C. Tronto, die all das umfasst, was wir tun können, um unsere Welt zu erhalten und zu heilen. Eine Pflege des Körpers, unseres Selbst und eines Umfelds, die sich zu einem großen lebenserhaltenden Netz verweben. 30 Studierende haben dabei in elf Teams verschiedene Projekte entworfen.
Im Bachelor Kunst beschäftige sich beispielsweise das Studio IMAGE mit der Frage „Demokratie in Bedrängnis? Die Herstellung von Mehrheiten durch neue Formen der Propaganda.“ Dabei gingen die Studierenden der Frage nach, wie sich unsere heutige, bildorientierte Kommunikation auf die gesellschaftliche Meinungsbildung auswirkt, ist doch zeitgenössische Propaganda nicht mehr auf langsame analoge Verbreitung beschränkt, sondern kann in Sekundenschnelle Meinungsmehrheiten über soziale Plattformen herstellen. Die Studierenden setzten sich mit dem Verhältnis von Bildern, Meinungen und Deutungshoheit auseinander.
Im Projekt Tun ist alles ging es hingegen um die Inspiration von Filmemachern, bei denen es das Wichtigste sei, Emotionen zu entfachen und außergewöhnlich positive Veränderung für den Einzelnen wie die Gemeinschaft zu erwirken. Dabei drehten Studierende Filme in Anlehnung an Francois Truffauts Credo: „Achten Sie darauf, etwas Exzentrisches zu kreieren.“
Am Freitag, 11. Juni erwarten Sie die Studierenden und Professor*innen als Gast bei der Online-Ausgabe von Gäste Ospiti Guests zur Vernissage, die von 18 bis 20 Uhr stattfindet. In einem virtuellen Rundgang werden die 14 Design- und Kunstkurse aus dem Sommersemester 2021 in jeweils 5-minütigen Vorstellungen präsentiert. Am Samstag, 12. Juni können Besucher dann über die GOG-Webseite in die virtuellen Ateliers und Ausstellungsräume einsteigen, wo sie Führungen, Videos und Performances über Videochats erwarten. Dank des digitalen Ausstellungsformats können die Arbeiten auch von allen jenen besichtigt werden, die sonst aufgrund zu großer räumlicher Entfernung keine Möglichkeit habenhätten die offenen Türen der Ateliers zu nutzen, um Einblick in die unterschiedlichen Projekte zu erhalten.