Von: mk
Meran – “Der 1. September ist der offizielle Dienstantritt der Lehrpersonen, und somit hat der Pädagogische Eröffnungstag auch institutionellen Charakter”, unterstrich Landesmusikschuldirektorin Alexandra Pedrotti, “Wichtig ist dabei der Austausch und der fachlich-didaktische Dialog unter den Lehrpersonen, der im Rahmen der landesweiten Fachgruppensitzungen erfolgt. Die Fachgruppenleiterinnen und -leiter der Landesdirektion Deutsche und ladinische Musikschule spielen dabei eine zentrale Rolle.”
Zum Auftakt des Musikschuljahres 2023/2024 begrüßte die Landesmusikschuldirektorin im Kursaal in Meran an die 450 Lehrpersonen sowie die Führungskräfte der Musikschulen und als Ehrengäste Landesrat Philipp Achammer, Bildungsdirektor Gustav Tschenett, den Direktor des Konservatoriums Giacomo Fornari, Johannes Puchleitner von der Tiroler Landesmusikdirektion, Obmann Erich Deltedesco und Geschäftsführer Klaus Gufler vom Südtiroler Chorverband sowie Verbandskapellmeister Meinhard Windisch, Verbandsjugendleiter-Stellvertreter Hannes Schrötter und Stellvertreterin Valeria Sullmann in Vertretung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen.
“Unsere Musikschulen bieten allen Interessierten auf höchstem Niveau die Möglichkeit, Neues zu entdecken, Fertigkeiten zu vertiefen und vor allem die Passion zur Musik zu festigen”, unterstrich Landesrat Philipp Achammer und wies auf die Bedeutung der Musik als kreativen Ausdruck hin. “Ihr gebt den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, in die musikalische Welt einzutauchen, Talente zu entfalten und das Miteinander im Ensemble zu leben”, bedankte er sich bei den engagierten Lehrpersonen und Führungskräften.
Veränderte Lerngewohnheiten in einer zunehmend digital geprägten Welt und daraus resultierende neue musikdidaktische Entwicklungen waren Thema des Impulsreferates “Future Trends Musikpädagogik” von Gastreferentin Kristin Thielemann. Die in Hamburg geborene Musikerin, Pädagogin und Fachbuchautorin sprach von “einer inneren Landkarte des Unterrichtens”, auf der, neben den traditionellen, auch neue Stationen verzeichnet werden sollten. Neue Stationen seien hinzugekommen, um den veränderten Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden, und diese neuen Elemente in der Musikpädagogik gelte es zu berücksichtigen. Die Referentin nannte unter anderem die aktive Mitbestimmung bei Lerninhalten, die permanente Verfügbarkeit von Lernmaterialien durch Lernplattformen und die Einbindung von sogenannten Gamification-Elementen: “Mit Gamification lassen sich viele als schwierig empfundene Lerninhalte sehr einfach in spannende Spiele verwandeln. Beim Musizieren mit Loop-Apps werden auch plötzlich Wiederholungen cool, und wenn Improvisier-Muffel plötzlich selbstständig Zeichentrick-Clips vertonen, wissen Sie, dass Sie beinahe nebenbei die Motivation Ihrer Schülerinnen und Schüler geweckt haben.”
Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnungsveranstaltung am Vormittag vom Akkordeonorchester mit Mitgliedern aus den Südtiroler sowie Tiroler Musikschulen und aus dem Istituto musicale Antonio Vivaldi unter der Leitung von Harald Pröckl und der wieder gegründete Lehrerinnen- und Lehrerchor der Landesmusikschuldirektion unter der Leitung von Johann van der Sandt. Schülerinnen und Schüler der Grundschule Astfeld zeigten Volkstänze, die sie im vergangenen Schuljahr im Rahmen des Musikvermittlungsprojektes ‘s Musigkischtl kennen gelernt hatten. Dieses besondere Angebot für die Grundschulen wird vom Referat Volksmusik, einer Koordinierungsstelle in der Landesmusikschuldirektion, in Zusammenarbeit mit der Landesdirektion deutschsprachige Grund-, Mittel- und Oberschule und den Vereinen Arbeitsgemeinschaft Volkstanz in Südtirol sowie Südtiroler Volksmusikverein organisiert.
Der Nachmittag war – aufgeteilt auf das Kurhaus, die Musikschule Meran und die Mensa der Grundschule Meran – den Fachgruppensitzungen gewidmet.